Tübingen

Der Aufschrei

Die Sperrmüllsammlung in Tübingen wird abgeschafft.

03.08.2020

Von Brigitte Fehling, Tübingen

Jetzt ist es also geschafft! Die zentralen Sperrmüllsammeltermine in Tübingen abgeschafft! Vor ein paar Jahren sollten sie schon einmal gekippt werden. Damals wurde in der öffentlichen Darstellung argumentiert, dass Sammler/innen Sachen mitnähmen, um sie unter Umständen sogar wiederzuverkaufen (wie schlimm...). Das Argument dieses Mal: „Sperrmüll-Tsunami". Welcher Wortdesigner hat dieses Schlagwort kreiert?

Zu den ökologischen und rechtlichen Fakten nimmt Ivo Lavetti Stellung. Hätten Menschen wie er doch eine größere Lobby in der regionalen Politik!

(…) Es ist bekannt, dass in manchen Tübinger Stadtteilen, wie zum Beispiel auf dem Herrlesberg, Reihen- und Hochhäuser stehen. In einem solchen Fall entsteht schon mal ein Müll-„Berg", wenn nämlich viele Haushalte eine zentrale Sammelstelle nutzen. Es ist ferner bekannt, dass Holz- und Sperrmüllentsorgung in derselben Woche erfolgten. Leute stellten daher oft beides in etwa gleichzeitig bereit. Für die Sammler/innen war’s praktisch.

Oft war der Sperr- oder Holzmüll bereits im Lauf des Vormittags des jeweiligen Sammeltags weg - und zwar komplett. Von einem Sperrmüll-Tsunami habe ich in den verschiedensten Stadtteilen nichts gemerkt.

Wo bleibt der Aufschrei der jungen Leute, die sich für Müllvermeidung einsetzen?

Gab es nicht mal in der Stadt grüne Politiker/innen oder Umweltbeauftragte?

Gute Nacht, Tübingen! Du warst einmal eine alternative Stadt!