Tübingen

Der Anlagensee hat wieder ein Wasserspiel

Sie läuft: Im Anlagensee sprudelt wieder eine Fontäne. Aber erst von Freitag, 28. Juli an, wenn der neue Zentrale Omnibusbahnhof und die Radstation in Betrieb gehen.

12.07.2023

Von slo

Bild: Anne Faden

Bild: Anne Faden

Am Mittwoch ging sie zunächst für einige Minuten in den Testbetrieb, nachdem Feuerwehrtaucher Bernd Gugel sie an ihre Stelle etwa 30 Meter vom Seeufer entfernt gebracht hatte. Das bedeutete einigen Aufwand, denn zunächst fuhr ein Boot der Feuerwehr zu einer Boje, die den Fontänenstandort kennzeichnete. Die Männer legten drei große Plastikkanister um die Boje herum aus, an denen Gewichte an Seilen befestigt waren. Sie wurden später an der Fontäne befestigt, damit diese an Ort und Stelle bleibt. Gugel tauchte zunächst zur Boje und kehrte zurück. Das Wasser sei wesentlich klarer als vorher, sagte er. „Der alte See war eine Dreckbrühe, jetzt ist die Sicht wie in einem Baggersee.“

Der Leiter des Feuerwehr-Tauchwesens Christof Stechenmesser erzählte, dass er vor zehn Jahren mal im Anlagensee getaucht sei. „Da hatten die Modellbootfahrer ein U-Boot verloren.“ Auch die Drogenszene, die sich früher am See traf, habe ihre Spuren hinterlassen – und die Abiturienten bei ihren Feiern. Dabei sei eine Tauchübung im Anlagensee wichtig, schließlich müsse man darin eventuell auch mal jemanden suchen. Immerhin kennt Gugel nun das Gewässer, zumindest einen Teil davon. Er tauchte bis zum Ende des Stegs neben dem Ablaufbauwerk, holte die Fontäne und zog sie tauchend bis zur Boje. Was nicht einfach war, denn der Sprachkontakt zu seinem Steuermann am Ufer hatte einen Wackelkontakt: Gugel verstand nichts. Die Kanister wurden entfernt, die Gewichte an der Fontäne angebracht – und dann hieß es Wasser marsch.

Allerdings sorgte der erste Versuch für enttäuschte Gesichter: Ein spärlicher Wasserstrahl plätscherte aus der Düse. Mehr Druck auf der Pumpe brachte dann das erwünschte Ergebnis. 10 000 Euro hat das Wasserspiel gekostet, das ein wenig an jenes erinnert, das bis in die 1970er Jahre im See war. Viele hätten es sich zurückgewünscht, sagte Katrin Korth, die Projektleiterin für den Umbau des ZOB und den Anlagenpark. Am 28. Juli geht die Fontäne richtig an den Start – begleitet von Händels Wassermusik. Danach wird sie tagsüber laufen und in der Dämmerung abgestellt, damit die Fledermäuse nicht gestört werden.