Uni-Klinikum · Tübingen

Ein Pfleger von den Philippinen

Einer der ersten Pfleger von den Philippinen in Deutschland heißt Luther Basa. Er arbeitet in der Neurologie des Uniklinikums Tübingen.

09.04.2019

Von Jeffrey Hernaez

Die Handgriffe müssen in der Pflege sitzen. Foto: Angelika Warmuth/dpa

Die Handgriffe müssen in der Pflege sitzen. Foto: Angelika Warmuth/dpa

„Am Anfang war die Arbeit schwer: die Sprache, das Wetter, die Kollegen, Pflegemaßnahmen nach europäischen Standard“, zählt er auf. Heute, fünf Jahre später, hat er die meisten Herausforderungen bewältigt.

„Anfangs musste ich doppelt so schnell und hart arbeiten, nicht nur, um als Krankenpfleger für Deutschland qualifiziert zu sein, sondern um zu zeigen, dass ich gut bin.“ Denn die nächste Anwerbung philippinischer Pflegekräfte war auch von seiner Leistung abhängig. „Wir waren so etwas wie eine Testgruppe.“ Doch sie hätten ihre Aufgabe erfüllt. „Ich habe das Vertrauen meiner Kollegen und, was viel wichtiger ist, das Vertrauen meiner Patienten“, sagt Luther Basa mit Stolz.

Auch Maria Karen G. Viola, philippinische Krankenschwester in der Neurologie des Uniklinikums Freiburg, ist zufrieden. Die Sprachbarriere sei anfangs allerdings herausfordernd gewesen. Nach acht Monaten habe sie sich gut angepasst. „Alle nötigen Materialien sind immer vorhanden, und von den Patienten hat keiner Probleme, die Kosten des Klinikaufenthaltes zu finanzieren“, lobt sie das deutsche System. „Die Patienten sind immer sehr freundlich“, sagt sie. „Wenn sie hören, dass ich Philippinerin bin, scheinen sie immer glücklich zu sein.“

An die Geräte gewöhnen

Deborah Castueras, Schwester auf der Intensivstation im Helios Klinikum München West, arbeitet seit mehr als einem Jahr in Bayern. „Ich musste mich an ein paar Dinge gewöhnen, wie die Sprache und die Geräte. Ich mag es hier, weil die Arbeit nicht so anstrengend ist.“

Luther Basa hat inzwischen nicht nur Deutsch besser gelernt, sondern auch den Dialekt der Region, was Patienten zusätzlich schmeichele. „Wir haben ein paar Patienten, die alle drei Monate zu uns kommen. Die fragen meist, ob Krankenpfleger Luther noch da ist“, sagt er und lacht.

Info Beide Beiträge entstanden im Rahmen des Journalistenaustauschprogramms „Nahaufnahme“ des Goethe-Instituts. Informationen unter www.goethe.de/nahaufnahme und unter #goethecloseup.