Jugend

Den Schmotzigen ohne Alkohol feiern

Schülercafé, Fasnet, Disco: Die nächsten Aufgaben der Rottenburger Jugendvertretung.

25.11.2017

Von Philipp Koebnik

Es gibt viel zu tun für die Mitglieder der Rottenburger Jugendvertretung. Fürs kommende Jahr soll unter anderem eine gemeinsame Tanzveranstaltung für alle weiterführenden Schulen organisiert werden. Um Ideen auszutauschen und Arbeitsgruppen einzurichten, traf sich die Jugendvertretung am Donnerstagnachmittag im Rathaus.

Zu den anstehenden Aufgaben zählt auch das neue Schülercafé. Wie Hochbauamtsleiter Markus Gärtner erläuterte, hat die Stadt dafür bereits ein Gebäude angemietet: ein ehemaliges Frisörgeschäft in der Stadtlanggasse. Die Räume haben eine Gesamtfläche von 130 Quadratmetern, darüber hinaus gibt es einen Innenhof.

Etwa von 12 bis 18.30 Uhr soll das Café geöffnet haben und Schülern die Möglichkeit geben, dort ihre Pausen zu verbringen, etwas zu essen oder zu trinken, Hausaufgaben zu erledigen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Eine Theke und eine barrierefreie Unisex-Toilette sollen eingebaut werden, sagte Gärtner. Die Spiegelreihe im großen Raum könne bleiben, außerdem soll eine größere Sitzecke entstehen. Wegen der geänderten Nutzung müsse man aber noch eine Baugenehmigung einholen.

Mensa-Trends und Brauchtum

Um Ideen für die Gestaltung des Cafés zu entwickeln, haben sich fünf Mitglieder der Jugendvertretung in einer Arbeitsgruppe zusammengetan. Jugendliche sollen auch beim Umbau der Räume helfen. Zu den spontan geäußerten Wünschen gehörten: eine farbenfrohe Einrichtung, Teppiche über dem gefliesten Boden, gemütliche Möbel, eine Musikanlage und freies Internet (WLAN).

Gärtner stellte den Jugendlichen in der Sitzung am Donnerstag außerdem die Pläne für eine neue Mensa auf dem Campus um das Paul-Klee-Gymnasium vor. Oberbürgermeister Stephan Neher, Gärtner und andere aus der Verwaltung hatten unlängst eine Schulmensa in Friedrichshafen besucht und sich dort Anregungen geholt. Der Trend gehe immer mehr dahin, Essen in einzelnen Bausteinen anzubieten, die die Besucher nach eigenen Wünschen zusammenstellen können, sagte Gärtner. Günstige Preise seien ebenfalls ein großes Thema. Der „Knackpunkt“ sei, einen Betreiber zu finden, „der damit auch Geld verdienen kann“, so Gärtner.

„Brauchtum erhalten“: Darum geht es laut Alina Pecik von der Jugendabteilung bei der Schülerfasnet am Schmotzigen im Frühjahr 2018. Ab etwa 10 Uhr werden die Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse vom Unterricht befreit. Bei gutem Wetter gibt es auf dem Marktplatz ein Fest, zu dem alle Jugendlichen eingeladen sind. Showtanzgruppen treten dort auf und es gibt einen Kostümwettbewerb, bei dem nicht zuletzt die Kreativität bewertet wird. Es gehe darum, bei den jungen Leuten „die Freude an der Fasnet zu wecken“, sagte Pecik. Im Fokus stehe der Erhalt des Brauchtums – „statt Alkohol“.

Bis ungefähr 14 Uhr soll das Programm dauern. Ein Sportangebot wird es diesmal nicht geben, weil beim letzten Mal niemand daran teilgenommen hatte. Für 2 Euro bekommen die Schülerinnen und Schüler ein Bändel, mit dem sie sich im Rathaus „ein alkoholfreies Getränk und ein Würstchen“ holen können, so Pecik. Das Geld bekommen die SMVen.

Eine Disko in der Festhalle

Über die Idee zu einer Tanzparty für alle weiterführenden Schulen berichtete Lars Biedermann. An einem Freitag im Juni oder Juli soll es in der Festhalle einen Disco-Abend mit DJ geben, den die Jugendvertretung organisiert. Getränke könnten die Schüler entweder selbst verkaufen oder man frage bei Vereinen an. Letzteres berge jedoch die „Gefahr, dass dann einer von den Eltern dort auftaucht“, warnte Thomas Weigel scherzhaft.

Christine Katz, stellvertretende Leiterin der Kämmerei, stellte den jungen Leuten den städtischen Haushalt vor. Sie betonte, dass die Gemeinde viel Geld in die Schulen stecke: In den kommenden Jahren machten diese Ausgaben mehr als 25 Prozent aller Investitionen aus.

Außerdem wurden am Donnerstag drei neue Mitglieder der Jugendvertretung vereidigt: Berivan Kül, Paul Neumeyer und Denis Brekalo.