Rock’n’Roll

Ted Herold gestorben: Den „King“ traf er in der Eisdiele

Ted Herold, der „deutsche Elvis“, ist mit 79 Jahren gestorben. Er war ein Star der jungen Bundesrepublik.

22.11.2021

Von dpa

Sänger Ted Herold bei einem Auftritt im Jahr 2004. Foto: Frank May / dpa

Sänger Ted Herold bei einem Auftritt im Jahr 2004. Foto: Frank May / dpa

Die Höhepunkte seiner Karriere feierte der „deutsche Elvis“ schon Ende der 1950er. Ted-Herold-Songs wie „Moonlight“, „Hula Rock“ und „So schön ist nur die allererste Liebe“ eroberten die Hitparaden. Doch der Erfolg war nicht von Dauer, weil sich die Pop-Trends drehten, weil Bands wie die Beatles oder die Rolling Stones spannender waren. Am Samstagabend ist Ted Herold mit 79 Jahren gestorben – er kam bei einem Wohnungsbrand in Dortmund ums Leben, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte.

In den 50ern schwärmte der gebürtige Berliner von Weltstars wie Buddy Holly, Bill Haley und natürlich Elvis Presley. Nachts habe er vor dem Radio gesessen und die Texte mitgeschrieben. „Den Rhythmus spielen konnte ich im Nu“, erinnerte er sich kurz vor seinem 70. Geburtstag. Eine Mitschülerin fand seinen Gesang ganz gut und erzählt ihrem Vater davon – einem Mitarbeiter der Schallplattenfirma Polydor. Schon die erste Platte „Ich brauch keinen Ring“ fand 100?000 Käufer.

Geboren als Harald Schubring am 9. September 1942 in West-Berlin, gehörte der erst 16-Jährige schnell zu den Stars der jungen Republik. Zufällig in einer Eisdiele – in den 50ern Treffpunkte der Jugend – begegnete er auch einmal seinem Idol Elvis. Der „King“ fragte ihn, ob er auf Deutsch oder Englisch singe – und soll erleichtert gewesen sein, dass Ted keine direkte Konkurrenz war.

Vergessen war Herold nach den Fifties nicht. Udo Lindenberg wollte 1977 den 35-Jährigen für die Platte „Panische Nächte“ gewinnen. Herold: „Zuerst hatte ich gar nicht so großen Bock, wieder zu singen.“ Doch dann sagte er zu und kam wieder ins Gespräch: Er gab wieder Konzerte, war gefragter Gast bei Gala-Veranstaltungen und im Fernsehen.

Handwerksmeister von Beruf

Der Liebe wegen zog er in den 90ern in die Region Braunschweig. 2016, jetzt mit der zweiten Ehefrau Manuela in Dortmund wohnend, nahm Herold noch eine Maxi auf. Danach wurde es ruhig um den Rock‘n‘Roller, der parallel zur Musik in Wetzlar eine Ausbildung zum Elektrotechniker begonnen hatte und Handwerksmeister wurde. dpa

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Erstellt:
22.11.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 22.11.2021, 06:00 Uhr

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