Tübingen

Das verwirrt

Ein Leserbrief zum Tübinger Busbahnhof (ZOB) und zur Regionalstadtbahn mit Bezug auf die Leserbriefe von Harald Barrios (30. Oktober und 8. November), Ralph Barta (2. November), Reinhard von Brunn (23. und 25. Oktober) und Klaus Dieter Hanagarth (29. Oktober).

09.11.2019

Von Frank Heuser

Zurecht werden Lärm, Flächenverbrauch und Umweltzerstörung thematisiert. Warum aber werden diese Schäden bei der Regionalstadtbahn (RSB) vermutet, die ungleich größeren Schäden bei den Alternativen (zum Beispiel B 27- und B 28-Ausbau) aber nicht betrachtet? Die RSB soll im Umland meist auf schon vorhandenen Schienen fahren, bekommt neue Haltepunkte und einige Begegnungsstellen. Auf der Innenstadtstrecke soll ein großer Teil Rasengleis werden, wo jetzt Asphalt ist. Im ÖPNV werden Menschen platz- und energiesparsam befördert. Die RSB ist das Gegenteil von Versiegelung. Der neue ZOB braucht deutlich weniger Platz als der bisherige. Die Asphaltwüste soll mit einem Gebäude mit großem Volumen bebaut werden. Ökologisch und ökonomisch ist das sicher besser als der jetzige Zustand.

Es gibt auch seit langem einen öffentlichen Prozess, in dem die Gestaltung dieses zentralen Ortes unserer großen lebens- und liebenswerten Stadt diskutiert wird. Fake-News-Flugblätter helfen nicht dabei. Ebenso hilft es nicht, wenn die Herren von Brunn und Hanagarth, die sich lobenswert für Tübingen einsetzen, die Zahlen durcheinander bringen und zum Beispiel die Kosten einer Sammelbestellung Züge, die mehrere Betreiber von RSBen für mehrere hundert Kilometer Schienenstrecke brauchen, den Baukosten der RSB Neckar-Alb zuschlagen wollen. Bezogen auf die beförderten Personen ist die Innenstadtstrecke deutlich billiger als der Ausbau der Ammertalbahn, bei der die Tübinger Liste keine finanziellen Bedenken hat. Das verwirrt Uninformierte.