Springreiter Ahlmann und Deußer enttäuschen im Einzel-Finale als Neunte

Das i-Tüpfelchen bleibt aus

Das war wohl nix: Mit dem geteilten Platz neun mussten sich Christian Ahlmann und Daniel Deußer im Einzel-Finale der Springreiter begnügen.

20.08.2016

Von DPA

Christian Ahlmann handelte sich auf Taloubet einen Abwurf ein, was nicht für das Stechen im olympischen Parcours reichte. Foto: dpa

Christian Ahlmann handelte sich auf Taloubet einen Abwurf ein, was nicht für das Stechen im olympischen Parcours reichte. Foto: dpa

Rio de Janeiro. Die Freundin von Christian Ahlmann schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen, als der entscheidende Fehler passierte. Der krönende Abschluss blieb den Springreitern verwehrt. Ahlmann und Daniel Deußer verpassten das Edelmetall als i-Tüpfelchen für die glänzende Reiter-Bilanz und kamen gemeinsam nur auf Rang neun. „Das ist jammerschade“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker: „Da war mehr drin, umso ärgerlicher ist es.“

Nach makellosem Anfang patzten Ahlmann und Deußer in der zweiten Runde des Finales. Der 41 Jahre alte Springreiter aus Marl kassierte mit Taloubet ebenso einen leichten Abwurf wie der 35-jährige Deußer mit First Class. „Das waren Flüchtigkeitsfehler“, analysierte der Bundestrainer. „Sie haben sonst gut geritten, die Pferde sind klasse gesprungen.“

Gratulieren mussten die deutschen Reiter dem 58 Jahre alten Briten Nick Skelton, der sich im Stechen mit Big Star Gold holte. Silber und Bronze gingen an den Schweden Peder Fredericson mit All in und den Kanadier Eric Lamaze mit Fine Lady. Die deutschen Reiter hatten zuvor viel Grund zum Feiern gehabt und vor dem Abschluss der Springer bei jeder Olympia-Entscheidung in Rio de Janeiro mindestens eine Medaille geholt. Insgesamt schafften sie es sechsmal auf das Podest. „Wir waren nahe dran“, klagte Ahlmann. Am Pferd habe es nicht gelegen, sagte der Reiter zum enttäuschenden Ende des Olympia-Ausflugs. „Er hatte noch die richtige Frische“, lobte Ahlmann seinen Hengst. „Das sah gestern noch nicht so aus“, erklärte der Reiter mit Verweis auf die zusätzliche Runde für die deutschen Pferde durch das Stechen im Teamwettbewerb am Mittwoch. „Er hat sich gut erholt.“

Auch Deußer ärgerte sich über einen vermeidbaren Fehler, sagte aber mit Verweis auf Team-Bronze: „Insgesamt bin ich zufrieden.“ Und er lobte sein Pferd. „Das war die Leichtigkeit, die ich mir wünsche.“ Trotz der zusätzlichen Runde durch das Stechen in der Teamwertung wirkte der Wallach topfit. „Das war der beste Tag von allen“, erklärte Deußer.

Nicht ganz zufrieden war Rene Tebbel. Der für die Ukraine startende Niedersachse blieb mit Zipper auch in der vierten Runde in Rio ohne Abwurf, doch ein Zeitfehler verhinderte früh eine Topplatzierung. „Das ist richtig scheiße“, schimpfte Tebbel. Nach fünf weiteren Strafpunkten in der zweiten Runde kam er auf Platz 19. Seine ersten Olympischen Spiele seien trotzdem „der Hammer“ gewesen.