Das finstere Tal

Das finstere Tal

In dem düsteren Alpenwestern kommt ein wortkarger Fremder in ein abgelegenes Bergdorf, um eine alte Rechnung zu begleichen.

30.01.2014

Von Verleihinfo

03.09.2015 Jetzt im Kino: Was will der Fremde im Dorf in den Alpen? - "Das finstere Tal"
02:08 min
Jetzt im Kino: Was will der Fremde im Dorf in den Alpen? - "Das finstere Tal" --

Siehe auch: Alpenwestern ist Favorit auf den Deutschen Filmpreis

Merkwürdig, dass noch kaum jemand auf die Idee gekommen ist, die Alpen für einen Film im Stil eines Westerns zu nutzen. Dabei eignen sich die Landschaft und der Menschenschlag hervorragend dafür, wie das Opus des österreichischen Fernseh-Routiniers Andreas Prochaska („KDD?) beweist.

Die Geschichte nach dem Roman von Thomas Willmann spielt im späten 19. Jahrhundert in einem unwirtlichen Hochtal, dessen Bewohner möglichst wenig mit dem Rest der Welt zu tun haben wollen. Entsprechend abweisend empfängt man den Fremden (Sam Riley, „Control?), der eines Tages in die Holzhütten-Siedlung geritten kommt. Weil der wortkarge Amerikaner aber offenbar nur die Natur fotografieren will, gibt man ihm gegen gutes Geld ein Winterquartier. Doch schon bald kommt es zu einer Reihe mysteriöser Todesfälle in der Familie des Patriarchen Brenner (Hans-Michael Rehberg), der mit seinen Söhnen das Dorf in Tyrannen-Manier regiert.

Dass der Fremde hinter den teils grausamen Morden steckt, bleibt dem Zuschauer nicht lange verborgen, und auch das weit in die Vergangenheit reichende Motiv des Gemetzels können sich Genre-Geübte schnell zusammenreimen. Was an Spannung dadurch verloren geht, macht der Film durch düstere Stimmungsbilder wett. Der Weitwinkel-Blick auf die verschneiten, den Horizont verriegelnden Berge und die Nahaufnahmen der erstickenden sozialen Enge und Kontrolle im Dorf fügen sich zum atmosphärisch dichten Tableau einer furchtbaren Not- und Terrorgemeinschaft, die nur durch Gegenterror aufgebrochen werden kann.

Über weite Strecken kommt „Das finstere Tal? der Qualität des Schneewestern-Klassikers „Leichen pflastern seinen Weg? erfreulich nahe. Leider will Regisseur Prochaska in der zweiten Hälfte aber auch noch als Alpen-Tarantino glänzen. Die Comic-haft überzeichneten Gewalt-Sequenzen wirken in dem todernsten Racheepos jedoch wie Fremdkörper.

Die Alpen als Kulisse eines Schneewesterns: trotz einiger Unebenheiten sehr sehenswert.

Das finstere Tal

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Erstellt:
30.01.2014, 12:00 Uhr
Aktualisiert:
12.06.2014, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 12.06.2014, 12:00 Uhr

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Babu4 07.03.201412:00 Uhr

Die Brennerbuam sind so böse,rücksichtslos und machtdruncken.Bis eines Tages der Teiter im dunklen Mantel alles wieder zurechtrückt.Düster und grau,verhärmt und schnrundig,dumpf und daran gewöhnt das zu tun was eienm gesgat wird.Die Alpenlandschaft ist kalt und abweisend,der dunpe Dialekt tut sein übriges.Eine Rachegeschichte bis zum bitteren Ende.Sehr fesselnd.

vinime 26.02.201412:00 Uhr

Sehr sehenswert. Western in winterliche Alpen verlegt ohne befremdlich zu wirken. Große Bilder mit sehr voluminösen Soundtrack bauen sich wie ein Kaventsmann vor dem Zuschauer auf, um dann auf ihn hereinzubrechen. Gerade das Bedrückende macht den Film zu etwas besonderem.

Agnes 24.02.201412:00 Uhr

Ich fand gerade den Soundtrack toll, moderne Indiemusik zum 19.Jh.-Setting. Zwischendurch hat sich's gezogen, aber allein wegen des Showdowns fand ich "Das finstere Tal" dann doch sehenswert. Sehr finster, aber künstlerisch!

Herr Gscheitle 15.02.201412:00 Uhr

Der Film ist langweilig und brutal. Am brutalsten sind aber nicht die vielen Menschen die auf unterschiedliche Weise gequält und umgebracht werden, sondern der Soundtrack zum Film, mit dem das Publikum gefoltert wird. Die Story hat keine message, außer Typ kommt in ein Kuhkaff und macht alle Bösen nieder, einen nach dem anderen. Der Sinn des mordens und schlachtens wird nicht in Frage gestellt, für mich zu eindimensional. Aber für Kinozuschauer mit einfachem Gemüt wird's ok sein. Außerdem habe ich schöne Alpenlandschaften vermisst. Das kam zwar vor, aber viel zu wenig. Another uim (uninteresting movie)

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