Kommentar Adidas

Das falsche Signal

Es läuft richtig rund. Adidas rechnet für dieses Geschäftsjahr mit einem Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro. Ein ganz klein wenig davon, zuletzt 300 000 Euro, hatte der Konzern immer übrig für die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada). Diese Zuwendung fällt künftig ersatzlos weg.

26.10.2016

Von WOLFGANG SCHEERER

Foto: Wolfgang Scheerer

Foto: Wolfgang Scheerer

Das tut nicht nur finanziell weh, es ist vor allem ein schwerer Schlag für das deutsche Vorzeigemodell beim Kampf um sauberen Sport. Das sollte fest auf drei Säulen stehen. Doch die Philosophie, die Nada zu fördern mit Mitteln von Bund/Ländern, Sportorganisationen und eben Privatsponsoren, die vom Spitzensport profitieren, ist vollends gescheitert. Adidas war der letzte Vertreter aus der freien Wirtschaft. Und wie um nichts Falsches zu sagen, gab es für den Rückzug nicht einmal ein Wort der Begründung.

Es ist genau das falsche Signal, ein fatales Zeichen. All diejenigen, die den Wettlauf mit den Dopern ohnehin für hoffnungslos und verloren halten, fühlen sich nun nur umso mehr bestätigt. Dabei hat gerade die olympische Krise ums systematische russische Staatsdoping gezeigt, dass Erfolge möglich sind. Logisch wäre, jetzt die gemeinsamen Anstrengungen zu steigern, nicht zu minimieren. Gerade die großen globalen Sportartikelhersteller sind es, die von Stars und Superstars profitieren. Also sind auch sie in der Pflicht. Und das gilt längst nicht nur für Adidas.

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Erstellt:
26.10.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 32sec
zuletzt aktualisiert: 26.10.2016, 06:00 Uhr

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