Uns’re Stadt hat mehr Flow: HipHop-Jazz aus der Flüstertüte

Das Trio Flüstertüte besingt Tübingen · Der Videoclip ist seit letzter Woche online

Drei Schildmützenträger schreiten zu locker fließendem Groove durch Tübingen: Es sind Kas (MC und EWI), Äns (Keyboards) und Höfi Dias (Schlagzeug) – besser bekannt als das Jazz mit Hip-Hop vereinende Trio Flüstertüte – in ihrem neuen Videoclip „Unsere Stadt“. Refrain: „Hey yo, uns’re Stadt hat mehr Flow.“

02.05.2018

Von mac

Der Clip sei ein Stück weit für die Insider, betonen Kas und Äns. Er wurde an Stellen gedreht, die für jeden Kenner der Stadt leicht zu identifizieren sind. „Coole Locations, aber nicht gerade die klassischen Tübinger Postkarten-Motive“, sagt Äns. Die Terrasse oberhalb der Mühlstraße bei der Polizeiwache. Ums Eck der Liquid Bar. Das Milchhäusle, der Stadtgraben, der Bota. Und das X. Ein Muss, findet Kas: „Das ist doch der Klassiker – späte Pommes, wenn der eigene Kühlschrank nichts mehr her gibt.“

Für Kas war es ein Wiederentdecken des Grundvertrauens in seine Heimatstadt, für die eine positive Haltung typisch sei. Nach Jahren in New York fragten ihn viele nach der Rückkehr: „Bist Du jetzt wirklich wieder hier?“ Tübingen, sagt Kas, habe viel zu bieten. Kultur, die Universität, internationalen Touch. Der Reichtum von Tübingen, so eine Textzeile, sei intellektuell. Gleichzeitig sei das Leben hier überschaubarer, ein bisschen persönlicher als in einer Großstadt. Selbst ein hier Geborener und Aufgewachsener kann, etwa durch einen Umzug, neue Perspektiven erlangen. Mit den Zeilen „Bin in der Oberstadt aufgewachsen / wohne jetzt in der Unterstadt“ thematisiert Kas die im Text kaum sichtbare Grenze innerhalb der Innenstadt.

Die TüTown-Rapper vom Trio Flüstertüte nennen sich Kas und Äns: Lukas Pfeil (links) und Anselm Krisch vor der Tübinger Neckarfront. Und wo ist der Dritte? Vielleicht grad um die Ecke im Bota? Bild: Sturm

Die TüTown-Rapper vom Trio Flüstertüte nennen sich Kas und Äns: Lukas Pfeil (links) und Anselm Krisch vor der Tübinger Neckarfront. Und wo ist der Dritte? Vielleicht grad um die Ecke im Bota? Bild: Sturm

Das Stück ist, typisch für Flüstertüte, ein auf Samples basierender HipHop-Track, mit (selbst eingespielten) alten Jazzsounds. Der Groove, so Äns, habe etwas mit dem Tübinger Tempo zu tun: Weder gestresst, noch lahmarschig. Er repräsentiere die Lebensart in der Stadt: „Wir sind links / wir sind alternativ / gechillte Hippies / aber innovativ.“ Respektvoller Umgang mit Menschen und Umwelt. Das Leben genießen können. Statussymbole seien hier weniger wichtig als anderswo. Weil der deutsche Rap, laut Kas, zunehmend negativer werde, leistete er sich einen milden Seitenhieb auf die bösen, dickhosigen Branchenkollegen: „Alle Großstadtrapper wollen Gangster sein / ... / schon okay wenn Ihr denkt, dass Ihr die Härtesten seid / aber wir haben währenddessen eine bessere Zeit.“

Wer das Stück mal live hören will: Das Releasekonzert findet am kommenden Freitag, 4. Mai, um 21 Uhr im Café Haag statt.

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Erstellt:
02.05.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 04sec
zuletzt aktualisiert: 02.05.2018, 01:00 Uhr

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