Peter Ertle kritisiert Juli Zehs Redebeitrag bei der Mediendozentur

Das Sündenbock-Phantom des Selfie-Journalismus

Juli Zehs Beitrag zur Mediendozentur war eine Gesellschaftsanalyse, die einen falsch befreiten, bindungslos gewordenen Menschen mit einem so aufgeblasen narzisstischen wie angstvoll getriebenen Ego skizzierte, einen Menschen, der alles besser weiß und dauernd Ansprüche stellt – statt sich zu fragen, was er selbst tun kann.

14.07.2018

Von Peter Ertle

Das tat einerseits gut, weil Zehs Appell keinen Sündenbock in einer falschen Politik suchte oder, wie derzeit beliebt, in den negativen Seiten der Digitalisierung. Nein, sie weiß, dass wir selbst es sind, die das Netz mit unserem Nutzerverhalten bejahen. Und auch wenn ihre Rede schon etwas nach einem zeitlos konservativen Lamento über den Verfall der Sitten klang: Stimmen wir ihr mal zu. Es spric...

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