Kommentar

Das Rathaus kann mehr

Bei 37 700 Einwohnern bis 18 Jahren und bei einer statistischen Bedarfsquote von 3990 Patienten pro Kinderarzt stehen dem Landkreis Tübingen rechnerisch 9,5 Kinderärztinnen und -ärzte zu. 14,5 Sitze sind vorhanden, also insgesamt 5 zuviel. Würde man in Mittelbezirke untergliedern wie bei den Hausärzten, käme der Raum Rottenburg auf 2,4, der Raum Mössingen auf 2,1 und der Raum Tübingen auf 5,0 Kinderarztsitze. Rottenburg und Mössingen haben zusammen einen halben Sitz zu wenig zur politisch festgelegten 100-Prozent-Versorgung, der Raum Tübingen hat sechs zuviel. Vermutlich sind alle Praxen voll.

18.11.2017

Von Gert Fleischer

Die Ballung der Arztpraxen in Tübingen ist strukturpolitisch eine Fehlentwicklung vergangener Jahrzehnte. Auch wenn größere Städte ob ihrer Zentralität etwas mehr zugebilligt wird, bleibt ein eklatantes Missverhältnis. Für viele Eltern in Rottenburg und Umgebung bedeutet das, dass sie für die regelmäßigen und für akute Besuche beim Kinder- und Jugendarzt weit fahren müssen. Manchmal geht es mit B...

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