Das Landesnarrentreffen wird zur Party zum 111. Jubiläum der 1. Karnevalsgesellschaft Reutlingen

Am Wochenende vom 20. und 21. Januar wird in der Stadt einiges los sein. Besonders, wenn das Wetter mitmacht, was Männervereins-Vorsitzender Michael Frank und sein Team hoffen.

Mit der Narrensuppe geht’s los

Am Samstag wärmen sich die Zunftchefs aus nah und fern bei der gemeinsamen Narrensuppe auf, bevor bei der Marienkirche und der Citykirche ein Sternmarsch mit anschließendem Narrenbaumstellen auf dem Reutlinger Marktplatz startet. Danach wird um 16.30 Uhr in der St. Wolfgangs-Kirche die Narrenmesse gefeiert.

Für die Party am Abend haben die Reutlinger Narren „einige Hebel in Bewegung gesetzt“, so Frank. Mit Erfolg: Nach Jahren in der Eninger Grieshaber-Halle können sie dieses Jahr wieder in der Reutlinger Stadthalle feiern. Die Prunksitzung steigt dort um 19.11 Uhr – sie dauert dieses Jahr allerdings nur bis 22.30 Uhr, erklärt Frank. „In den Vorjahren ist die Sitzung oft bis Mitternacht gegangen“, erinnert sich der Vorsitzende. Das sei zu lange für alle, die lieber Party machen wollen. Höhepunkte des Programmes sind laut dem Vorsitzenden die Bronnweiler Weiber und der Travestiekünstler Fräulein Wommy Wonder. Außerdem tanzen die Garden des Vereins. Bei der anschließenden Party wird die Band „Hautnah“ spielen.

Besonders die Zunftmeister und Präsidenten sollten am nächsten Morgen trotzdem früh aus den Federn kommen: Um 10.11 Uhr ist im Rathaus großer Empfang mit Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. Um 13.11 Uhr startet in der Gartenstraße schließlich der Höhepunkt des Landesnarrentreffens: Der große Umzug durch die Altstadt mit knapp 90 Gruppen und 4500 Hästrägern (Strecke in der Infobox). Eine Schweizer Guggenmusik wie beim letzten Mal ist nicht dabei, so Frank. „Trotzdem haben wir über 20 Musikgruppen“, freut er sich. Das sei ein „Highlight“, gebe es doch in der Region ja mittlerweile immer weniger spielfähige Lombakapellen.

Von Esslingen, Ulm und Stuttgart über Wolfschlugen, Pfullingen und Esslingen bis Sindelfingen und Tuttlingen: Die Narren kommen aus nah und fern. Bei gutem Wetter erwarten die Veranstalter rund 15000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Für Kinder unter 13 Jahren ist der Eintritt zum Umzug frei, den Rest kostet’s 3 Euro.

Leider, so Frank, zahlen erfahrungsgemäß lange nicht alle Besucher diesen kleinen Obolus an den Verein: „Das ist schade, denn wir müssen für eine solche Veranstaltung finanziell enorm in Vorleistung gehen.“ Die Polizei sehe keine erhöhte Gefahrenlage am Umzugstag, sagt er. Trotzdem werden an den Zugängen zur Strecke mobile Hindernisse aufgestellt, die bei Bedarf Platz für Rettungskräfte machen können.

Ein Kraftakt für den Vorstand

Reutlingen kam eher unfreiwillig zum Landesnarrentreffen, erzählt Frank. Da sich kein Ausrichter fand, habe sich der rund 200 Mitglieder zählende Männerverein im März 2017 beim Landesverbands-Präsidenten Bernd Lippa beworben. Die Vorbereitung bezeichnet er als Kraftakt für sein Vorstandsteam.

Wenn alles nach Plan läuft und der Wettergott gnädig ist, dürfte er die LWK-Fahne am Sonntagabend um 17.11 Uhr dann wohl auch ziemlich erleichtert an den nächsten Ausrichter übergeben: die Narrenzunft Ditzingen. Die Fasnets-Party in Reutlingen wird danach aber wahrscheinlich noch nicht enden.