Tübingen · Trinkwasser

Wasserbehälter auf dem Sand: Das Herzstück modernisiert

Zwei Jahre lang haben die Stadtwerke den Wasserbehälter auf dem Sand erneuert und dafür über eine Million Euro investiert.

03.09.2020

Von ST

Der große Behälter auf dem Sand nach der Sanierung. Bild: Stadtwerke

Der große Behälter auf dem Sand nach der Sanierung. Bild: Stadtwerke

Es sei „das Herzstück des Tübinger Trinkwassersystems“, das in den vergangenen zwei Jahren modernisiert worden ist. So schreiben es die Tübinger Stadtwerke (SWT) in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Der Wasserbehälter Sand versorgt demnach weite Teile der Kernstadt und Derendingen direkt mit Trinkwasser und speist insgesamt in sechs Wasserbehälter, aus denen Lustnau, Weilheim, Kilchberg, Kressbach sowie die höheren Lagen in Tübingen bedient werden.

Der Behälter, der in der Nähe der Tübus-Haltestelle Drosselweg (Linie 2) liegt, ist eingezäunt und liegt ein bisschen versteckt. Für die Öffentlichkeit unsichtbar wurden die Arbeiten am Wasserbehälter vorangetrieben: Bevor es fast ein Jahr nach Beginn der Sanierung in der großen Kammer soweit war, wurden die neuen Oberflächen zum Abschluss intensiv gereinigt und desinfiziert.

Seit Oktober 2019 liefen die Arbeiten an der neuen Beschichtung der rund 4000 Kubikmeter Trinkwasser fassenden Hauptkammer. Die Stadtwerke sanierten über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren in mehreren Phasen alle drei Kammern im Wasserbehälter Sand. Die Investitionskosten der SWT in die Sanierung auf dem Sand lagen nach eigenen Angaben bei über einer Million Euro.

 Blick in die zum Behälter gehörende Halle auf dem Sand. Bild: Stadtwerke

Blick in die zum Behälter gehörende Halle auf dem Sand. Bild: Stadtwerke

„Sauberes Trinkwasser in hoher Qualität und zu jeder Zeit aus dem Wasserhahn ist für Viele selbstverständlich. Aber Wasser ist ein kostbares Gut und es steckt viel dahinter, dass wir hier in Deutschland einen so guten Versorgungsstandard beim Trinkwasser haben“, wird SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke in der Mitteilung zitiert. „Unter anderem ist es eine komplexe Infrastruktur aus Anlagen- und Leitungssystemen. Die Stadtwerke tragen als Wassernetzbetreiber Verantwortung dafür, auf diese Infrastruktur zu achten, sie zu pflegen und fit für die Zukunft zu machen. Einen wichtigen Schritt haben wir mit der Sanierung unserer größeren Wasserbehälter bereits gemacht.“

Dabei richteten die Stadtwerke zum Schutz des Trinkwassernetzes während der Sanierung mehrere Hygieneschutzzonen ein. Bevor jetzt die große Kammer wieder in Betrieb gehen konnte, entnahmen die SWT im Zuge der Inbetriebnahme mehrere Wasserproben bei unterschiedlichen Füllständen. Wichtige Erkenntnis: Die Qualität des Trinkwassers aus dem Wasserbehälter Sand sei, wie schon vor der Sanierung, einwandfrei.

Seit etlichen Jahren bauen die SWT eine neue Transportwasserleitung quer durch Tübingen. Sie nimmt am Wasserbehälter Sand ihren Ausgangspunkt und verläuft unter anderem unterhalb der Wilhelmstraße, Am Stadtgraben, Belthlestraße und Derendinger Straße, wo seit April die Verlegearbeiten laufen, bis nach Derendingen. Dort soll perspektivisch auf der Anhöhe „Käppele“ zwischen Derendingen und Weilheim ein neuer großer Wasserbehälter gebaut werden. „Das sind Kosten im mehrstelligen Millionen-Bereich, die dort vergraben werden“, sagt SWT-Sprecher Ulrich Schermaul.

Der „Käppele“-Behälter soll dann im Duett mit dem Wasserbehälter Sand, der auf der gegenüberliegenden Seite des Stadtgebiets liegt, die Säulen des Trinkwassernetzes bilden. Damit wollen die Stadtwerke die Leistungsfähigkeit des Trinkwassernetzes rechtzeitig erhöhen, bevor möglicherweise mit neuen Wohngebieten die Anforderungen an die Trinkwasserversorgung wachsen. Den größten Innenstadt-Wasserbehälter Stauffenberg hatten die Stadtwerke am Österberg bereits in den Jahren 2016 und 2017 saniert.

Einige Eckdaten belegen den hohen Aufwand

Allein in der großen Kammer des Wasserbehälters Sand wurden nach Angaben der Tübinger Stadtwerke rund 900 Quadratmeter Fliesen entfernt, insgesamt 2800 Quadratmeter Oberflächen bearbeitet und neu ausgekleidet. In den beiden kleineren Kammern (mit jeweils 1350 Kubikmetern Fassungsvermögen), die bereits zwischen August 2018 und Juli 2019 saniert worden waren, kamen im Deckenbereich 575 Quadratmeter Oberfläche mit neuer Beschichtung sowie 1500 Quadratmeter bei Wänden und Böden mit neuer Verkleidung dazu. Um den laufenden Betrieb des Tübinger Wassernetzes nicht zu gefährden, war die Gesamtsanierung in mehrere Phasen eingeteilt.

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Erstellt:
03.09.2020, 10:19 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 47sec
zuletzt aktualisiert: 03.09.2020, 10:19 Uhr

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