Benimm Wangenkuss

Das Bussi-Bussi kehrt zurück

Linda Kaiser von der Deutschen Knigge-Gesellschaft hofft, dass manche Verhaltensweise aus der Pandemie beibehalten wird.

14.06.2021

Von Michael Gabel

Expertin für Benimm-Fragen: Linda Kaiser. Foto: Knigge-Gesellschaft

Expertin für Benimm-Fragen: Linda Kaiser. Foto: Knigge-Gesellschaft

Freuen Sie sich darauf, dass Ellenbogen- und Fußbegrüßungen bald der Vergangenheit angehören werden?

Linda Kaiser: Ja, denn das ist sicherlich nichts, was man über die Pandemie retten sollte. Solche Rituale waren eine Notlösung. Ich bin wirklich froh, wenn das wieder verschwindet, denn es sah doch sehr ungelenk aus.

Denken Sie, dass wir bald wieder Hände schütteln und die anderen umarmen werden?

Das Begrüßungsritual besteht ja aus drei Teilen: Blickkontakt, dem gesprochenen Gruß und dem Händereichen. Ich gehe davon aus, dass das ganz schnell wieder zurückkehren wird. Aber ich habe auch die Hoffnung, dass wir in den vergangenen anderthalb Jahren Hygiene gelernt haben und uns deshalb auch nach der Pandemie regelmäßig die Hände waschen werden. Dann sollte sich die Gefahr, sich anzustecken, auf niedrigem Niveau halten.

Wann werden die früher üblichen Begrüßungsrituale zurückkommen?

Das ist sicherlich unterschiedlich. Es wird die Vorsichtigen geben, die noch ein halbes Jahr oder auch länger brauchen. Und es wird welche geben, die einfach nur froh sind, wieder Nähe zulassen zu dürfen. Die werden schnell zum Handschlag, zur Umarmung und zum Wangenkuss zurückkehren.

Die Bussi-Bussi-Gesellschaft kommt also wieder?

Ja, auch der Wangenkuss im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis wird wieder zurückkehren. Ich hoffe aber, dass wir künftig offener und toleranter mit denjenigen umgehen, die ein solches Begrüßungsritual ablehnen. Denn es gibt immer Menschen, die nicht gern umarmt werden oder auf die Wange geküsst werden.

Wie verhalte ich mich dann?

Wenn die andere Person zurückweicht und auch die Hand nicht zum Gruß ausstreckt und sie am eigenen Körper lässt, dann sollte man sich zurücknehmen. Man sollte das einfach akzeptieren und braucht sich nicht zurückgewiesen zu fühlen.

Werden bestimmte Verhaltensweisen, die wir neu gelernt haben, die Pandemie überdauern?

Es ist zum Beispiel schön, dass nicht mehr so gedrängelt wird und dass man zum Beispiel beim Schlangestehen anderthalb Meter Abstand hält. Meine Hoffnung ist, dass das beibehalten wird, zum Beispiel beim Warten an der Supermarktkasse.

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Erstellt:
14.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 00sec
zuletzt aktualisiert: 14.06.2021, 06:00 Uhr

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