Tübingen

Das Allerschlimmste

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und zwei Amtskollegen möchten „Rotzbuben“ ein soziales„Pflichtjahr“ verordnen. Dieser Leser hat Tipps.

04.08.2020

Von Gerhard Oberlin, Tübingen

Mit roter Tinte würde Platon den Deutschen nach wie vor ins Stammbuch schreiben: „Den Rechtsbrecher nicht zu bestrafen, ist das Allerschlimmste.“ Der sogenannte Rechtsstaat hat sich zu lange blamiert, um noch ernst genommen zu werden. Wer nach den Ursachen von Staatsverdrossenheit, ja Staatsver- und missachtung fragt, hat in den Tausenden von Nichtstrafverfahren gegen frühere Nazifunktionäre (darunter zahllose Justizbeamte), den Hunderttausenden von hierzulande ungeahndeten Genozidverbrechen im In- und Ausland bereits eine hinreichende Antwort.

Dieser Staat muss sich den Bürgerrespekt von Tag zu Tag neu verdienen. Wenn er seine lasche Rechtssprechung fortsetzt, laufen ihm nicht nur die Bürgerinnen und Bürger davon, sondern er handelt sich mehr und mehr Alltagsprobleme ein, wie zum Beispiel die pseudoanarchischen Partylümmeleien, die puerilen Alkoholeskapaden, die die „Rotzbuben“ (Palmer) nicht von ihresgleichen, sondern den Alten lernen, die ihnen nichts mehr zu sagen, wohl aber vorzutrinken haben.

Was tun, Herr Palmer? Einfache Antwort: 1. Hohe Bußgelder schaffen Respekt und schrecken ab; 2. Konsequente Kontrolle und Vollzug ohne Verständnisgeschwätz. Ich verspreche Ihnen und Ihrem Gemeinderat: Das wirkt. Die Schweiz berät gerne.

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Erstellt:
04.08.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 33sec
zuletzt aktualisiert: 04.08.2020, 01:00 Uhr

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