Darf man hoffen?

Der Technologiepark auf Waldhäuser Ost in Tübingen und Bebenhausen hängen zusammen.

04.04.2018

Von Klaus Wörner

Als Baubürgermeister „der kleinen großen Stadt“, wie Walter Jens Tübingen beschrieb, zwischen Geschichte und Gegenwart ist man laufend gefordert. Einem Tübinger sind die Veränderungen im Stadtgebiet vom Französischen Viertel bis zum Technologiepark/ Cyber Valley, den verdichteten Kliniken und Ausbau der Morgenstelle bekannt. Umbau und Ausbau haben Folgen. Die Folgenabschätzung zum Technologiepark auf WHO hört seltsamerweise jedoch an der Kreuzung Waldhäuserstraße/Nordring auf (Baubegründung 2015).

Gleich dahinter kommt aber Bebenhausen, „die Perle im Schönbuch“ – wie Tübingen es vermarktet – mit seinem über 800 Jahre alten Kloster, „einem Kunstwerk aus einem Guss“ (Inge Jens) und seiner königlichen Vergangenheit. Es wäre ein idealer Ort für neue Ideen zur Kombination von Alt mit heutiger Lebenswirklichkeit. Eine reizvolle Aufgabe für einen erfolgreichen Baubürgermeister? Herr Soehlke, wir warten auf Sie!

Einerseits muss der Wissensdrang von etwa 250 000 Besuchern im Jahr über Bebenhausen gestillt werden, andererseits die tägliche Blechlawine durch das Dorf, vorbei an der alten Ziegelei und Reitstall zum Technologiepark ausgebremst werden. Dieser Durchgangsverkehr bei 3500 neuen Arbeitsplätzen (nur im Technologiepark) wird viel mehr, als jetzt schon das Dorf erduldet.

Die neuere Gestaltung in Bebenhausen wirkt wie Stückwerk. Durch den „Denkmalpflegerischen Werteplan Gesamtanlage Bebenhausen“ weiß man, was schützenswert ist. Er wurde Ihnen am 20. März 2018 als Planungsinstrument übergeben.

Darf man hoffen?