Champions League

Dämpfer zur rechten Zeit

Dortmund bleibt heiß auf den FC Bayern. Schalke-Trainer Tedesco mit skurrilem Tortrick.

08.11.2018

Von SID

BVB-Torhüter Roman Bürki (l.): nach Rückschlag fokussiert auf FC Bayern.  Foto: de la Fuente/dpa

BVB-Torhüter Roman Bürki (l.): nach Rückschlag fokussiert auf FC Bayern. Foto: de la Fuente/dpa

Madrid/Gelsenkirchen. Die Frustbewältigung dauerte nur wenige Stunden. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage in der Champions League bei Atletico Madrid, die das Ende einer imposanten Erfolgsserie unter dem neuen Trainer Lucien Favre bedeutete, schaltete Borussia Dortmund noch in Madrid wieder in den Angriffsmodus. Als das Team die verregnete spanische Hauptstadt verließ, hatte sie längst den Liga-Gipfel gegen Bayern München ins Visier genommen. „Wir werden uns davon nicht verunsichern lassen“, sagte Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl, der Leiter der Lizenspielerabteilung nach der ersten Pleite in Favres Amtszeit. Statt Frust aufkommen zu lassen, nahmen die Borussen lieber das Topspiel in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) gegen den FC Bayern ins Visier.

Von Verunsicherung oder gar Selbstzweifeln war nach der ersten Pleite im 16. Saisonspiel nichts zu spüren. „Vielleicht“, sagte Torhüter Roman Bürki, „war es gar nicht so schlecht, dass wir nach dem furiosen Start ein bisschen auf dem Boden der Realität angekommen sind.“ Man sei jetzt „voll fokussiert auf das Bayern-Spiel“ und werde „alles dafür tun, dass die drei Punkte bei uns bleiben“.

Nur einer wirkte nachdenklich. Lucien Favre hatte „zu viele Fehler“ und „zu viele Ballverluste“ ausgemacht. Insgesamt habe es „zu wenig Bewegung“ gegeben. Was Saul (33.) und Weltmeister Antoine Griezmann (80.) zu Madrider Treffern nutzten. Die hochgelobte Dortmunder Offensive hingegen war im Estadio Metropolitano komplett lahmgelegt.

Lehren aus dem Horrorstart

Beim Dortmunder Rivalen FC Schalke 04 hingegen treffen die Stürmer plötzlich wieder. Guido Burgstaller (3.) und Mark Huth schossen den 2:0-Erfolg gegen Galatasaray Istanbul heraus. Dabei schien das gegnerische Tor für die Schalker Angreifer in den letzten Wochen wie vernagelt zu sein. Also griff Domenico Tedesco tief in die Trickkiste und ließ seine Stürmer im Training einfach auf kleine Eishockeytore schießen. Das sei „sehr, sehr schwierig“, erklärte der Schalke-Coach seine skurrile Trainingsmethode.

Wer ins kleine Tor trifft, trifft auch ins Große, lautet Tedescos Devise. Fünf Tore aus den vergangenen zwei Partien belegen einen eindeutigen Aufwärtstrend, nachdem die Schalker in den vier Spielen zuvor nur einmal vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich gewesen waren. Der Horrorstart in der Bundesliga mit fünf Niederlagen in Serie ist allerdings noch nicht vergessen. „Wenn wir eines gelernt haben, dann, dass wir keinen Millimeter nachlassen dürfen. Wir müssen uns alles hart erarbeiten“, mahnt Tedesco. sid