Boris Palmer und die Flüchtlingsdebatte

Da gäb‘s was zu tun

11.08.2016

Von Claudia Thaler

Derzeit macht unser Oberbürgermeister wieder von sich reden, indem er fordert, dass Straftäter unter den Flüchtlingen schneller abgeschoben werden. So wird ein Thema um das andere unters Volk geworfen – ohne dass sich etwas bewegt.

Schon vor längerem vertrat er die Ansicht, dass man, statt alle nach ihrer langen Reise einzulassen, lieber direkt eine begrenzte Zahl von Flüchtlingen einfliegt. Dazu wäre jetzt Gelegenheit: In den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland herrschen – notgedrungen – unsägliche Zustände. Deutschland hat 2015 zugesichert, innerhalb zwei Jahren insgesamt 27 500 Flüchtlinge aus Griechenland und Italien aufzunehmen. Jetzt ist das erste Jahr schon fast vorbei und Deutschland hat noch nicht einmal 0,5 Prozent davon aufgenommen.

Es gibt inzwischen lokale Bürgerinitiativen und Städte, die die schnelle Aufnahme in ihren Kommunen fordern. Zum Beispiel will Osnabrück 50 Personen direkt aus Idomeni aufnehmen. Auch in Wuppertal, Mannheim, Essen, Darmstadt und im Wendland gibt es entsprechende Initiativen. Siehe www.50ausidomeni.de

Nicht nur öffentlichkeitswirksam daherreden, hier gäb’s jetzt was zu tun! Die Erstaufnahmestelle des Landkreises steht immer noch leer.

Claudia Thaler, Tübingen