Fußball

DFB ehrt Bosz mit Fair-Play-Medaille

Ex-Trainer von Bayer Leverkusen für versöhnliche Aktion in Augsburg ausgezeichnet.

30.07.2021

Von SID/EB

Seit 1. Juli Trainer in Lyon: Peter Bosz. Foto: PHILIPPE DESMAZES

Seit 1. Juli Trainer in Lyon: Peter Bosz. Foto: PHILIPPE DESMAZES

Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Trainer Peter Bosz mit der Fair-Play-Medaille ausgezeichnet. Der ehemalige Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen wird für sein Verhalten beim Ligaspiel gegen den FC Augsburg am fünften Spieltag der vergangenen Saison geehrt.

Bosz hatte seinen Spieler Exequiel Palacios aufgefordert, nach einer falschen Freistoßentscheidung zugunsten seines Teams den Ball zu den Augsburgern zurück zu spielen. „Man muss das nicht so hochhängen“, sagte der 57 Jahre alte Bosz in einer Mitteilung des DFB: „Ich bin definitiv ein Trainer, der gewinnen will. Ich revidiere sicher nicht jeden falschen Pfiff.“

Fair Play sei ihm als Trainer dennoch „wichtig, weil ich gewinnen will, aber auf eine faire Weise. Der Grat ist schmal. Jeder Trainer und jeder Spieler in unserem Geschäft muss entscheiden, was noch Profifußball ist und ab wann es unfair wird. Zum Gewinnen gehört manchmal auch eine Schlitzohrigkeit“.

Der Niederländer, der gut zwei Jahre bei Bayer an der Seitenlinie stand, hat klare Grundsätze bei der Bewertung von Fouls: „Trikotziehen ist für mich nicht das Schlimme. Wenn ein Spieler ankommt, mit offener Sohle und gestrecktem Bein, das ist schlimm und geht für mich klar gegen den Gedanken des Fair Play. Hier liegt die Grenze.“

Neuer Job bei Olympique Lyon

Aktuell ist Bosz beim französischen Erstligisten Olympique Lyonhat eingestiegen und hat, wie er jetzt erzählte, im Urlaub in der Karibik vom Interesse seines neuen Klubs erfahren.

Der aus Apeldoorn in der Provinz Gelderland stammende Niederländer sagte in einem Interview mit der französischen Sportzeitung „L?Equipe“, er habe auf Curaçao eine SMS von Lyons Direktor für Fußball erhalten, dann habe es eine Video-Schalte mit dem Präsidenten und Sportdirektor Juninho gegeben. Am nächsten Tag sei er via Amsterdam nach Lyon geflogen.

„Die guten Sachen gehen immer schnell“, sagte Bosz in dem Interview weiter. Bei Diskussionen über drei oder vier Wochen hätte er nicht an eine Verpflichtung geglaubt. So sei er zwei Tage später zurück in seinem Urlaubsdomizil gewesen und habe Videos von Olympique Lyon geschaut.

Beim einstigen französischen Serienmeister hat Bosz einen Vertrag bis 2023 erhalten. Als Tabellenvierter der Vorsaison ist Lyon allerdings nicht für die Champions League qualifiziert. Bayer Leverkusen hatte sich Ende März von Bosz getrennt. sid/eb