Mission Gold: Schlüsselspiel gegen China

DFB-Frauen kämpfen um ihre Form

Die deutschen Fußballerinnen wollen die schwache Vorrunde gegen China vergessen machen. Sonst droht der Gold-Mission ein vorzeitiges Ende.

12.08.2016

Von SID

Salvador. Mit Sand unter den Füßen und dem Atlantik vor der Nase durften die deutschen Fußballerinnen kurz die Seele baumeln lassen. Am Strand direkt hinter dem Grand Hotel Stella Maris sollten vor der heißen Olympia-Phase alle den Kopf freibekommen. Denn für das Viertelfinale heute (21 Uhr MESZ) gegen China ist volle Konzentration nötig. „Jetzt muss jede eine Schippe drauflegen“, forderte Stürmerin Alexandra Popp – sonst sind die Gold-Mission und die Ära Silvia Neid womöglich vorzeitig beendet.

Die scheidende Bundestrainerin und ihr Team peilen nach der ernüchternden Vorrunde einen Neustart an. „Für uns fängt das Turnier jetzt erst an“, sagte Teammanagerin Doris Fitschen. Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz betonte: „Wenn es am Ende zu Gold reicht, fragt keiner mehr nach den ersten Spielen.“ Nach der 1:2-Niederlage gegen Kanada wurden viele Gespräche geführt. Einen weiteren Ausrutscher darf sich die DFB-Elf nicht mehr erlauben. „Jetzt kommt es drauf an. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft zeigt, was sie drauf hat. Und dann können sie es ganz weit bringen“, sagte Fitschen. Mit dem Weltranglistenzwölften hat Deutschland, das sich mit vier Punkten als Gruppenzweiter für die Runde der letzten Acht qualifizierte, den laut Ranking schwächsten Gegner erwischt. Unterschätzen sollte man die unter dem früheren französischen Nationalcoach Bruno Bini wiedererstarkten „Stahlrosen“ aber nicht. Will der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister bei Neids Abschiedsturnier nach elf Jahren im Amt in der nächsten Runde gegen Frankreich oder Kanada um die Medaillen spielen, sollten vor allem die Schwächen in der Defensivarbeit abgestellt werden. „Wir müssen in diesem Bereich konsequenter und mehr auf Balleroberung aus sein“, sagte Ulrike Ballweg. Diese Stabilität dürfte dem ebenfalls kränkelnden Offensivspiel mehr Sicherheit verleihen. „Vielleicht muss ich mal eine mit über die Linie schießen“, sagte die für ihre Schusskraft berüchtigte Melanie Behringer lachend. Noch am Tag vor dem ersten K.o.-Spiel wird die Entscheidung über einen Einsatz von Simone Laudehr (Außenbandriss im Sprunggelenk) fallen. Sollte die Verletzung aus dem 6:1-Auftaktsieg gegen Simbabwe keine weiteren Turniereinsätze mehr erlauben, würde eine der mitgereisten Ersatzspielerinnen in den 18er-Kader nachrücken.