Tübingen · Wirtschaft

Curevac geht an die Börse

Der Impfstoff- Hoffnungsträger will 13,3 Millionen Stammaktien ausgeben und sagt, was er mit dem Erlös vorhat.

10.08.2020

Von ST

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hat Details seines geplanten Börsengangs an die US-Börse Nasdaq bekannt gegeben. Der Tübinger Corona-Impfstoff-Hoffnungsträger meldete am Montag, dass er zunächst 13,3 Millionen Stammaktien verkaufen will, zudem für die Zeichner 2 Millionen Aktien als 30-Tage-Optionen. Zum Ausgabepreis teilte das Unternehmen bislang nur mit, dass er „voraussichtlich zwischen 14 und 16 US-Dollar pro Stammaktie“ liegen wird.

Curevac unternimmt den Schritt an die Börse in einer Phase, in der es weiterhin als ernstzunehmender Kandidat bei der Entwicklung eines möglichen Impfstoffs gegen das Sars-Cov-2-Virus gilt. Zusammen mit dem Einstieg zahlreicher Investoren in der jüngsten Vergangenheit (zu denen etwa Glaxo Smith Kline, der katarische Staatsfonds QIA und der Bund gehören, wir berichteten) erweitern sich die Mittel von Curevac damit beträchtlich.

Über die Verwendung des geplanten Millionenerlöses und der weiteren Geldquellen gibt das Unternehmen in fünffacher Hinsicht Auskunft. An erster Stelle der Projekte nennt Curevac, „die Entwicklung des mRNA-Impfstoff-Programms gegen SARS-CoV-2 bis zum Abschluss der klinischen Phase-3-Studie zu finanzieren“. Am Montag teilte Studienleiter Prof. Peter Kremsner vom Tübinger Institut für Tropenmedizin mit, dass demnächst Phase 2 und 3 der im Juni angelaufenen Studie begönnen. Bislang haben sich rund 5000 Freiwillige als Probanden gemeldet, derzeit gibt es rund 180 Probanden, die meisten davon in Tübingen.

Weitere Geldmittel will Curevac in die „Erweiterung der kurzfristigen Produktionskapazitäten“ des Unternehmens stecken. Auch dies steht im Zusammenhang mit der gespannt beobachteten möglichen Impfstoffentwicklung von Tübingen aus.

Außerdem, so Curevac, soll mit dem Geld das führende Krebs-(Mittel-)Forschungsprogramm des Unternehmens, CV8102, bis zum Abschluss der klinischen Phase-2-Studie vorangebracht werden.

Zuletzt stehe die weitere Entwicklung der so genannten „mRNA-Technologieplattform“ des Unternehmens an sowie die Entwicklung anderer präklinischer und klinischer Programme.

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Curevac forscht bekanntlich an der Möglichkeit, sogenannte Messenger-RNA (mRNA) als Informationsträger für körpereigene Prozesse für medizinische Zwecke nutzbar zu machen. Vor rund einer Woche erst hatte das Unternehmen mit dem langjährigen Vorstandsmitglied Franz-Werner Haas einen neuen CEO benannt.