Tübingen · Corona

Curevac-Impfstoff überzeugt in Studie: Gegen Beta, Delta und Omikron

Der Impfstoffkandidat der zweiten Generation aus dem Hause Curevac macht in präklinischer Studie Hoffnung.

22.04.2022

Von ST

Symbolbild: Ulmer

Symbolbild: Ulmer

Die in Tübingen ansässige Biopharmafirma Curevac entwickelt seit einiger Zeit einen Covid-19-Impfstoff der zweiten Generation, nachdem die Entwicklung des ersten mRNA-Impfstoffs von Curevac wegen ungenügender Wirksamkeit im Herbst 2021 aufgegeben worden war.

Jetzt hat Curevac Daten aus der präklinischer Challenge-Studie für den neuen Impfstoffkandidaten aus der Klasse transformativer Medikamente bekanntgegeben. Diese würden laut Curevac-Mitteilung vom Donnerstag starke Immunantworten und hohe Schutzwirkung des bivalenten Impfstoffkandidaten belegen, der gemeinsam mit Glaxo-Smith-Kline (GSK) entwickelt wird. Der Impfstoff kombiniert zwei mRNAs (Messenger-Ribonukleinsäuren), die sowohl die Beta-Variante als auch die Delta-Variante des Coronavirus Sars-Cov-2 adressieren.

Die Studie in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Löffler-Institut verglich und bewertete den bivalenten Kandidaten mit seinen monovalenten Versionen in einem Mausmodell. Obwohl der kombinierte Beta-Delta-Kandidat nur die halbe Dosis pro Varianten-mRNA enthielt, habe er laut Curevac neutralisierende Antikörperspiegel ausgelöst, die mit den monovalenten Kandidaten der jeweiligen Variante vergleichbar waren. Bei den geimpften Tieren, die der Beta- oder der Delta-Variante ausgesetzt wurden, sei eine erheblich reduzierte Viruslast festgestellt worden.

Zudem seien robuste T-Zell-Antworten beobachtet worden. In einem Rattenmodell habe der bivalente Beta-Delta-Impfstoffkandidat gar doppelt so hohe virusneutralisierende Antikörperspiegel gegen die Omikron-Variante generiert wie gegen die Delta-Variante. Diese Beobachtungen würden darauf hinweisen, dass der bivalente Ansatz potenziell eine breitere Immunantwort abdecken kann, so Curevac.

„Seit Beginn der Pandemie beobachten wir neue Covid-19-Varianten mit unterschiedlichem Ansteckungsrisiko und Übertragbarkeit“, wird der Chief Scientific Officer von Curevac Igor Splawski in der Mitteilung zitiert. Das erfordere neue Impfstoffstrategien: Multivalente Impfstoffe, die mehrere varianten- mRNAs kombinieren, könnten unerlässlich werden, um auf die Dynamik des Virus besser reagieren zu können und neue Standards für umfassend wirksame Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten zu setzen, so Splawski. „Wir bauen auf unserem jüngsten multivalenten Ansatz gegen Grippe auf und machen uns nun diesen Technologieansatz in unserem Covid-19-Impfstoffprogramm zunutze.“