Tübingen · Forschung

Curevac-Impfstoff schützt vor der Südafrika-Variante

Das Tübinger Unternehmen meldet einen Erfolg in der präklinischen Studie gegen eine Mutation.

23.03.2021

Von ST

Archivbild: Markus Ulmer

Archivbild: Markus Ulmer

Das biopharmazeutische Unternehmen Curevac, das in klinischen Studien Medikamente auf der Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) entwickelt, gab am Dienstag einen Erfolg bekannt. Demnach schützt sein Covid-19-Impfstoffkandidat CVnCoV vor sogenannten Challenge-Infektionen mit der besorgniserregenden SARS-CoV-2-Variante B.1.351, der sogenannten südafrikanischen Variante. ^

An einem transgenen Mausmodell wurde zudem der Schutz vor einem Stamm der ursprünglichen SARS-CoV-2-B1-Linie (BavPat1) bestätigt. Geimpfte Tiere waren vollständig vor tödlichen Challenge-Infektionen mit beiden Stämmen geschützt.

„Die neuen SARS-CoV-2-Stämme haben das Potenzial, einer bestehenden SARS-CoV-2-Immunität auszuweichen. Das stellt ein zunehmendes Risiko für die derzeitigen globalen Impfbemühungen dar“, sagte Igor Splawski Chief Scientific Officer von Curevac. „Nach unserem Wissen ist dies die erste Challenge-Studie in einem humanen ACE2-transgenen Mausmodell mit schwerer Erkrankung, die einen vollständigen Schutz vor einer der bedrohlichsten Virusvarianten bietet.“

Curevac begann mit der Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 im Januar 2020. Für die erste klinische Entwicklung wurde der Impfstoffkandidat CVnCoV ausgewählt, ein Wirkstoff der auf optimierter, chemisch nicht-modifizierter mRNA basiert. Die klinischen Studien der Phase 1 sowie 2a für CVnCoV starteten im Juni und September. Im November veröffentlichte Interimsdaten der klinischen Phase 1-Studie zeigten, dass CVnCoV in allen getesteten Dosisstärken allgemein gut verträglich war und zusätzlich zu ersten Anzeichen einer T-Zellen-Aktivierung starke Antikörperreaktionen auslöste. Die Qualität der Immunantwort war mit der von rekonvaleszenten COVID-19-Patienten vergleichbar, und somit ähnlich wie nach einer natürlichen Infektion mit COVID-19. Im Dezember 2020 startete Curevac mit der zulassungsrelevanten Phase 2b/3-Studie. Im Februar 2021 initiierte Curevac ein rollierendes Zulassungsverfahren für CVnCoV bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Curevac ist mehrere strategische Partnerschaften für die weitere Entwicklung, Produktion und die Vermarktung von CVnCoV eingegangen: etwa mit Bayer und britischen Pharmaunternehmen Glaxo-Smith-Kline.

Produktion läuft

Mit den laut Pressemitteilung umfangreichen Produktionskapazitäten für mRNA-Impfstoffe am Hauptsitz in Tübingen stellt Curevac Impfstoffdosen für die klinischen Studien und zur Vermarktung zur Verfügung. Der derzeitige Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa ermögliche dabei die Herstellung des Impfstoffes CVnCoV in großem Maßstab für eine mögliche kommerzielle Verteilung.