Tübingen · Corona

Der Curevac-Impfstoff kommt noch später

Dem Tübinger Hersteller Curevac mangelt es noch an ausreichenden Daten. Doch auch die neuen Varianten bereiten Kopfzerbrechen.

01.06.2021

Von Thomas Veitinger

Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac mit dem Slogan «the RNA people» steht an der Unternehmenszentrale in Tübingen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac mit dem Slogan «the RNA people» steht an der Unternehmenszentrale in Tübingen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Zulassung des Impfstoffs von Curevac lässt weiter auf sich warten. Zwar gab das Tübinger Unternehmen bekannt, dass eine Prüfinstitution in einer Zwischenanalyse „keine Sicherheitsbedenken“ zu dem Vakzin äußere. Gleichzeitig müsse die Studie aber weiter fortgesetzt werden, „um genügend Daten für die Durchführung einer statistisch signifikanten Wirksamkeitsanalyse zu sammeln“.

Ob und wann der Impfstoff gegen Corona gespritzt werden kann, ist offen. Curevac hatte mehrfach eine Auslieferung im zweiten Quartal – also bis Ende Juni – angekündigt. Ob dies möglich ist, wollte eine Sprecherin „weder bestätigen noch dementieren“. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, dass sich die Zulassung offenbar leicht verzögere. Sobald alle Daten vorlägen, werde Curevac voraussichtlich für den Zulassungsantrag bei der europäischen Arzneimittelbehörde weitere ein bis zwei Wochen benötigen, heißt es.

Zu den Verzögerungen kommt es offenbar, weil es zu wenig Covid-19-Erkrankte für die Studie gebe. Um die Wirksamkeit des Vakzins zu überprüfen, werden Infizierte aus Gruppen mit und ohne Impfstoff miteinander verglichen.

Ein weiteres Problem sind vermutlich weltweite Produktionsprobleme durch fehlende Rohstoffe und Materialien, wie die Impfstoffallianz Gavi feststellte. Ein weiterer Faktor ist die Ausbreitung besorgniserregender Virusvarianten und neuer Virusstämme. Dadurch habe sich die Covid-19-Realität dramatisch verändert, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas. Die Viren würden komplett sequenziert, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Curevac hat keinen Einblick in die Untersuchung des unabhängigen Datenüberwachungskomitees.

Damit fällt das Unternehmen gegenüber den Konkurrenten von Moderna und Biontech/Pfizer weiter zurück, deren sogenannte mRNA-Impfstoffe bereits im Dezember zugelassen wurden. Lieferverpflichtungen wolle das Unternehmen aber einhalten.