Tübingen

Umfrage: Coronavirus am Uniklinikum

Zwei Tübinger sind bereits infiziert: Wie schätzen Passanten das Virus ein?

26.02.2020

Von hwa

J. Delhey. Bild: Hannah Waltersberger

J. Delhey. Bild: Hannah Waltersberger

„Davor habe ich das immer als Panikmache abgestempelt“, sagt Jule Delhey. Seit sie weiß, dass es auch am Uniklinikum zwei Corona-Patienten gibt, macht sie sich doch ernsthafter Gedanken. Dabei sorgt sie sich allerdings eher um ältere und kranke Menschen in ihrem Umfeld. Die Lehramtsstudentin selbst sieht bei einer möglichen Infektion ihren Lernplan in Gefahr – im April steht ihr Staatsexamen an.

L. Schweizer. Bild: Hannah Waltersberger

L. Schweizer. Bild: Hannah Waltersberger

Lucie Schweizer befürchtet, dass die Schule aufgrund des Virus ausfallen könnte: „Das fände ich nicht gut, dann müsste ich ja alles nacharbeiten.“ Außerdem habe ihr Vater ihr heute Morgen noch erklärt, dass das Virus nicht gefährlicher als eine Grippe sei, deshalb will die Schülerin ihren Alltag nicht einschränken.

K. Schweizer. Bild: Hannah Waltersberger

K. Schweizer. Bild: Hannah Waltersberger

Ihre Großmutter Karin Schweizer sieht das ähnlich: „Es bleibt uns ja nichts anderes übrig, als in die verantwortlichen Mediziner und Politiker zu vertrauen.“ Und wenn die Lage erstmal so ernst wie in China wäre, hätte die Rentnerin auch kein Problem damit, es sich „zuhause gemütlich zu machen“.

N. Waldersee. Bild: Hannah Waltersberger

N. Waldersee. Bild: Hannah Waltersberger

Während der SARS-Pandemie lebte Student Nikolaus Waldersee mit seinen Eltern in China. „Wahrscheinlich habe ich mich damals als Achtjähriger auch infiziert, aber die Symptome waren echt harmlos.“ Deshalb habe er auch aktuell keine Angst vor einer Ansteckung, nur wegen seiner Großmutter mache er sich ernsthafte Sorgen.

S. Knopf. Bild: Hannah Waltersberger

S. Knopf. Bild: Hannah Waltersberger

Dass jedes Jahr viele tausend Menschen an der Grippe sterben, betont Siegfried Knopf, der in der Pharmaindustrie arbeitet. Deshalb würde er sich nicht anders verhalten, als sonst zur Grippezeit: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren seien bei ihm an der Tagesordnung. Und auch sonst ist der Ulmer optimistisch, dass das Virus in der Region schnell eingedämmt werden kann: „Wir haben das im Griff. Deutschland ist besser vorbereitet als andere Länder.“