Epidemie

Coronavirus: WHO mahnt EU-Staaten zu Kooperation

In China breitet sich das Virus in allen Teilen des Landes aus. Frankreich erhöht nach der Erkrankung von drei Menschen seine Sicherheitsvorkehrungen.

27.01.2020

Von DPA/AFP/HEU

Nach den ersten Nachweisen der neuartigen Lungenkrankheit in Europa hat die Weltgesundheitsorganisation WHO ein gemeinsames Vorgehen gegen den Erreger angemahnt. Es sei entscheidend, „dass Länder, Organisationen und die internationale Gemeinschaft als Einheit handeln“, teilte das WHO-Regionalbüro Europa mit. „Es ist jetzt an der Zeit, uns bereit zu machen.“ Die Funde in Frankreich seien eine Erinnerung daran, dass der globale Reiseverkehr kein Land von der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ausschließe.

Alle drei Patienten, die in Frankreich registriert wurden, waren aus China eingereist. Laut Auskunft der Ärzte geht es den auf Isolationsstationen in Bordeaux und Paris gepflegten Patienten aber „vergleichsweise gut“, sie seien nicht schwer erkrankt. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft, geplante Umzüge zur Feier des chinesischen Neujahrsfests in Bordeaux und Paris abgesagt.

Während die USA, Frankreich und Japan ankündigten, ihre Bürger rasch aus der besonders betroffenen chinesischen Stadt Wuhan zu holen, plant die Bundesregierung derzeit keine Evakuierungen.

Die chinesischen Behörden versuchen mit immer drastischeren Methoden, die Epidemie einzudämmen. Die Zahl der Todesopfer stieg am Sonntag auf 56, die der Erkrankten auf 2000, tausende weitere Verdachtsfälle werden geprüft. Außer Tibet sind alle Regionen des Landes betroffen. Staats- und Parteichef Xi Jinping berief in Peking ein Krisentreffen ein.

Weil Plätze knapp werden, werden in Wuhan im Eiltempo zwei neue Krankenhäuser gebaut, die binnen Wochen fertig sein sollen. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr, Zug- und Flugverbindungen wurden gestoppt, Ausfallstraßen gesperrt. Mehr als 40 Millionen Menschen in gut einem Dutzend Städten im Herzen Chinas sind weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. In der Provinz Guangdong im Süden des Landes müssen die Bewohner an öffentlichen Orten Gesichtsmasken tragen. dpa/afp/heu