Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 26. und 27. März

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

27.03.2020

Von hz/itz/job

Schutzkleidung ist rar im Land. Bild: Ulmer

Schutzkleidung ist rar im Land. Bild: Ulmer

Freitag, 27. März

22.29 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Menschen in Baden-Württemberg wegen der Coronakrise auf schwere Zeiten eingestimmt. „Unser Gesundheitssystem wird jetzt auf eine harte Probe gestellt. Immer mehr Menschen werden erkranken“, sagte Kretschmann in einer vorab übermittelten Rede im SWR. dpa

22.01 Uhr: Bundesweit hätten sich angesichts der Coronakrise bislang 30.161 Menschen bereit erklärt, bei der Ernte zu helfen, teilte das baden-württembergische Agrarministerium auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. dpa

21.44 Uhr: Die Fußballprofis und die Führungsebene des VfB Stuttgart unterstützen ihren Verein mit einem Gehaltsverzicht. Folgen hat die Corona-Krise auch für die Mitarbeiter des Traditionsclubs. Der Vorstandsboss will mit gutem Beispiel vorangehen. dpa

21.16 Uhr: Die Schüler in Baden-Württemberg sollen trotz Corona-Krise ihre Abschlussprüfungen ablegen können - aber unter veränderten Bedingungen. Das Kultusministerium passte die Verfahren nach eigenen Angaben vom Freitag an. So sind mehr Nachtermine für Abschlussprüfungen vorgesehen, wobei der letzte im September liegen soll. dpa

21.10 Uhr: Baden-Württemberg bereitet eine Unterkunft zur Isolierung von Flüchtlingen mit dem Coronavirus vor. Sie soll Anfang April in Althütte (Rems-Murr-Kreis) in Betrieb gehen, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Freitag mitteilte. dpa

 

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Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

21.05 Uhr: Der Autobauer Mercedes-Benz will in der Coronavirus-Krise die Herstellung von medizinischem Gerät unterstützen. Mithilfe von 3D-Druckern könnten einzelne Bauteile gefertigt werden, die wegen der Pandemie derzeit in der Medizintechnik dringend benötigt würden, teilte die Daimler-Tochter am Freitag mit. dpa

20.32 Uhr: Die Beschäftigten an den Kassen von Drogerien oder Supermärkten sollen so gut wie möglich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden. dpa

19.30 Uhr: Unter dem Motto „Wir sagen Danke!“ würdigten Künstler wie Laith Al-Deen, die Hardrocksängerin Doro Pesch sowie Stahlhofen selbst Ärzte, Pfleger, Polizisten, Fahrer und andere Helfer für deren Leistung während der Corona-Krise. Das mehrstündige Konzert startete um 18.00 Uhr im Livestream. dpa

19.10 Uhr: Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) warnt vor Cyberkriminellen, die derzeit versuchen, mit gefälschten Corona-Soforthilfeanträgen Daten auszuspionieren. Im Internet seien Seiten aufgetaucht, auf denen in Bedrängnis geratene Unternehmer aufgefordert werden, ein Formular mit Daten zu befüllen und hochzuladen. Teilweise wurden Unternehmen telefonisch kontaktiert und auf die Seite im Internet hingewiesen. Ein Anrufer gab sich dabei als Angehöriger der „einzig offiziellen Stelle zur Abwicklung der Soforthilfe“ aus. Die Polizei stuft dies als Vorbereitung für spätere Betrugsstraftaten ein und warnt eindringlich davor, persönliche und Unternehmensdaten auf derartigen Fake-Seiten im Internet preiszugeben. Um Anträge auf Soforthilfe zu stellen sollen ausschließlich die Internetseiten der offiziellen Landesstellen genutzt werden: „Dies sind Ministerien und Landesförderbanken mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern“, so ein Sprecher des LKA.

18.51 Uhr: Das Gesundheitsamt beim Tübinger Landratsamt meldet am Freitagabend erneut gestiegene Fallzahlen: Inzwischen sind demnach im Landkreis Tübingen 591 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Landesgesundheitsamt meldet am Freitag weitere 1288 bestätigte Infektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 9729.

18.01 Uhr: Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sollten wegen des Coronavirus auf digitale Fahrkarten umsteigen. Diese Form des Ticketkaufs habe im Vergleich zu Automaten und Schaltern die geringste Infektionsgefahr, teilte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Freitag in Stuttgart mit.

17.45 Uhr: Wegen der Kosten für Kinderbetreuung wollen Land und Kommunen ein millionenschweres Hilfsnetz für Familien schaffen.

17.14 Uhr: Überall fehlt Material zum Schutz vor einer weiteren schnellen Ausbreitung der Corona-Erkrankung. Auch im Landkreis Tübingen haben Arztpraxen, Pflegeheime und andere Einrichtungen Engpässe zu verzeichnen. „Täglich erreichen uns Hilferufe vor allem nach Mundschutz“, lässt sich Landrat Joachim Walter in einer Pressemitteilung zitieren. Von dem vom Bund angekündigten Munschutz sei bislang noch nichts im Kreis Tübingen angekommen. Es sei zwar nicht Aufgabe des Landkreises, solche Ausrüstung vorzuhalten oder für sie zu sorgen, der Kreisverwaltung sei es dennoch gelungen, bei einem Hersteller 50.000 Hygienemasken und 10.000 FFP2-Masken zu bestellen. Mitarbeiter des Landratsamts haben am Donnerstag einen Großteil der Masken an Pflegeheime, Pflegedienste oder Sozialstationen zum Selbstkostenpreis verteilt. Ebenso wurden Arztpraxen mit besonderem Engpass versorgt - hier sei der Kreis für die Kassenärztliche Vereinigung in Vorleistung gegangen. Weiteres Material könne kommende Woche geliefert werden. Privatpersonen, beispielsweise auch pflegende Angehörige, könne der Landkreis jedoch nicht versorgen.

Schutzkleidung ist rar im Land. Bild: Ulmer

Schutzkleidung ist rar im Land. Bild: Ulmer

Auch das Land arbeite mit Hochdruck an der Beschaffung weiterer Schutzmasken sowie Schutzanzüge, -brillen, -handschuhe etc. und invasiver sowie nicht-invasiver Beatmungsgeräte, das meldet das Sozialministerium Baden-Württemberg. Erste Lieferungen (300.000 Schutzhandschuhe, 300.000 Schutzmasken) für medizinisches Personal und Pflegebereich seien am Donnerstag eingetroffen und unverzüglich an die Stadt- und Landkreise verteilt worden. Weitere Tranchen würden für die nächsten Tage und Wochen erwartet. Außerdem habe das Unternehmen Daimler 110.000 FFP2-Masken bereitgestellt, von denen ein Teil an die Landkreise weitergegeben worden sei. „Die in meinem Haus angesiedelte Task Force Beschaffung arbeitet Tag und Nacht“, wird Gesundheitsminister Manne Lucha zitiert. „Im Kampf um weltweit knappe Ressourcen geben wir wirklich alles. Gleichzeitig müssen wir die Angebote sorgfältig prüfen, denn nicht alle Anbieter sind seriös.“ Es bestehe sonst die Gefahr, wertvolle Zeit und Geld für unbrauchbare Ware zu verlieren. Das Ministerium habe ein Logistikzentrum beauftragt, die Weiterverteilung der Schutzausrüstung an Stadt- und Landkreise zu organisieren. Die Landkreise übernehmen die Verteilung an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Zahnärzte. Sämtliche Lieferungen würden zentral bei einer Spedition zusammengeführt und nach einem mit den Kommunalen Landesverbänden vereinbarten Schlüssel unmittelbar verteilt: 70 Prozent für Stadt- und Landkreise, 15 Prozent für die fünf Universitätsklinika, 10 Prozent fürs Innenministerium und 5 Prozent fürs Justizministerium.

16.48 Uhr: Seit Start des Soforthilfeprogramms des Landes zur Bewältigung der Corona-Krise sind knapp 88.200 Anträge (Stand: Freitag, 15 Uhr) eingegangen, seit Donnerstag fast eine Verdopplung. Erste Anträge auf Corona-Soforthilfe würden gerade bewilligt.Soloselbstständige, gewerbliche Unternehmen und Sozialunternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ebenso wie Angehörige der Freien Berufe oder Künstler, die unmittelbar durch die Corona-Krise existentiell bedroht sind, können seit Mittwochabend Soforthilfen beantragen - insgesamt 4 Milliarden Euro stehen bereit. Es handelt sich um einmalige, nicht rückzahlbare Zuschüsse, zunächst für drei Monate, in Höhe von bis zu 9000 Euro für Soloselbstständige und Unternehmen bis 5 Beschäftigte, 15.000 Euro (bis 10 Beschäftigte) und 30.000 Euro (bis 50 Beschäftigte). Das Programm nicht coronabedingte Umsatzeinbußen ausgleichen, sondern existentiell bedrohten Betrieben helfen, offene Rechnungen oder Mieten bezahlen zu können. „Je sorgfältiger und plausibler der Antrag ausgefüllt ist, desto schneller kann er bearbeitet werden“, so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. In Zweifelsfällen sollte man die Beratungsangebote der Kammern nutzen. Ein vollständiger und gut begründeter Antrag habe große Chancen, innerhalb weniger Tage bewilligt zu werden, so die Ministerin. Das Antragsformular ist auf die unbedingt erforderlichen Angaben beschränkt udn auf der Internetseite des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau zu finden.

 

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16.34 Uhr: Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat angekündigt, alle schulischen Prüfungen auf den Zeitraum nach dem 18. Mai nach hinten zu verlegen. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Schulen möglichst frühzeitig zu informieren, damit sie ihre Planungen daran ausrichten können“, sagte dazu Kultusministerin Susanne Eisenmann. Demnach sind bei Hauptschul-, Realschul-, und Abiturprüfungen gleichermaßen zusätzlich zu den Hauptterminen gleich zwei Nachtermine vorgesehen. Darüber hinaus ist ein weiterer, dritter Nachtermin vorgesehen, der dann aber erst nach Schuljahresende, voraussichtlich im September, stattfinden soll. Zusätzlich dazu werden Korrektur- und Prüfungsverfahren vereinfacht, Erst- und Zweit-Korrektur finden etwa an der Stammschule des Abiturienten statt. Dies soll Organisation und Logistik der Prüfungen vereinfachen. Drittkorrekturen finden nicht statt. Beim Haupt- und Realschulabschluss sollen indes ganze Prüfungsteile entfallen. Die fächerübergreifende Kompetenzprüfung der Realschüler wird ausfallen, ebenso wie die Projektarbeit der Hauptschüler. Alle Schularten erhalten zudem die Möglichkeit, letzte Klassenarbeiten vor der Klausurenphase zu überspringen. Über weitere Regelungen will das Ministerium „zeitnah informieren“.

15.37 Uhr: Wer zuhause nicht die Möglichkeit hat, ein Homeoffice einzurichten, kann stattdessen eigens dafür eingerichtete Arbeitsplätze an verschiednenen Orten in Tübingen nutzen. Das teilt die Stadtverwaltung mit: „Die Schreibtische mit Stuhl haben den nötigen Abstand voneinander und verfügen über eine WLAN-Anbindung. Laptop und Handy müssen mitgebracht werden.“ Die Popup-Workspaces sind eine Initiative der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen (WIT) und des Coworking-Anbieters Neckar Hub GmbH. „Unser Ziel ist ein flächendeckendes Angebot, das alle Interessierten während der Corona-Pandemie wohnortnah nutzen können“, sagt WIT-Geschäftsführer Thorsten Flink.

Die ersten vier Plätze befinden sich im InFö-Zentrum für Bildung, Weiterbildung und Soziale Arbeit in der Mauerstraße und stehen ab Montag, 30. März, zur Verfügung. Sechs barrierefreie Arbeitsplätze können ab Mittwoch, 1. April, im Stadtteiltreff Waldhäuser-Ost genutzt werden. Weitere Standorte sollen folgen. Die Preise sind unterschiedlich, bei einigen Anbietern fällt lediglich eine geringe Pauschale für die Nebenkosten an. Wer einen der Schreibtische nutzen will, kann sich bei Alex Schulze melden (a.schulze@neckar-hub.com). Weitere Coworking-Schreibtische gibt es im Werkstadthaus im Französischen Viertel (info@werkstadthaus.de) und bei der Cowork-Group in Derendingen (info@coworkgroup.de). Wer geeignete, derzeit ungenutzte Räume zur Verfügung stellen will, kann sich bei Julia Winter von der WIT melden (julia.winter@tuebingen.de).

15.25 Uhr: „Schön, dass Ihr nicht hier seid“, schreibt das Polizeipräsidium Reutlingen heute in den Sozialen Medien und veröffentlicht dazu ein Video mit Bildern aus den vier Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Zollernalb und Esslingen, allesamt Bilder von weitgehend menschenleeren Plätzen. „Über diese Bilder haben wir uns diese Woche sehr gefreut“, so die Polizei, denn „im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen halten sich die meisten an die neue Corona-Verordnung. Vielen Dank, dass Ihr damit Euch und andere schützt und helft, das Virus einzudämmen!“

Jetzt aber gelte es, genau so weiterzumachen: „Auch wenn am Wochenende das Wetter teilweise wieder frühlingshafter wird, haltet bitte durch und bleibt weiterhin daheim!“ Die wenigen Menschen, die sich noch nicht an die Corona-Verordnung halten, warnt die Polizei: „Wir verhängen auch Platzverweise, wenn wir Verstöße gegen das Aufenthalts- bzw. Ansammlungsverbot feststellen. Für die, die sich nicht dran halten, kann es dann richtig teuer werden.

15.11 Uhr: Die Landesgartenschau in Überlingen wird wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant am 23. April eröffnet. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister Jan Zeitler am Freitag mit. dpa

15.04 Uhr: „Fakt ist, dass wir schon jetzt in existenziellen Nöten sind. Wir haben seit vier Monaten keine Heimspiele. Es sind also seit vier Monaten Kosten aufgelaufen, denen kaum Einnahmen gegenüberstehen.“ Das sagte Kickers-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Für uns ist entscheidend, wann es weitergeht.“ dpa

15.01 Uhr: Besonders zwei promiente Namen sind heute im Zusammenhang mit Corona in den Medien: Der britische Premier Boris Johnson und Rammstein-Sänger Till Lindemann sind mit dem Coronavirus infiziert. Lindemann erkrankte offenbar so schwer, dass intensivmedizinisch versorgt wird. swp

14.59 Uhr: Kaum ein Unternehmen im Südwesten bleibt laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) von negativen Folgen der Corona-Krise verschont. Rund 83 Prozent der befragten Unternehmen erwarten demnach Umsatzeinbrüche. 77 Prozent rechnen sogar mit einem Einbruch im zweistelligen Bereich. Die IHK verschiebt in Baden-Württemberg die für Anfang Mai geplanten Abschlussprüfungen für Auszubildende in den Sommer. dpa

14.22 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie ist auch die Tübinger Musikschule in der Frischlinstraße, wo sonst über 1400 Schülerinnen und Schüler und 55 Lehrkräfte ein- und ausgehen, bis auf Weiteres geschlossen. Trotzdem geht der Instrumental- und Vokalunterricht weiter: „Unsere Lehrkräfte stehen in engem Kontakt mit ihren Schülerinnen und Schülern und unterrichten je nach Möglichkeit per Video-Chat, Telefon, über verschiedene Social-Media-Plattformen oder durch die Zusendung von Videos oder Hörproben“, wird Musikschulleiter Ingo Sadewasser in einer städtischen Mitteilung zitiert.

Klavierdozent Domingos Costa beispielsweise unterrichtet auf diese Weise derzeit 43 seiner normalerweise 46 Schülerinnen und Schüler. „Auch wenn die persönliche Begegnung fehlt und die Klangqualität der digitaler Medien und der Videoverbindungen nicht immer optimal ist, ermöglicht diese Unterrichtsform ein Stück Normalität“, berichtet Domingos Costa. „Wir versuchen, den gewohnten Unterricht trotz erschwerter Bedingungen möglichst gut weiterzuführen und geben unser Bestes, um unsere Schülerinnen und Schüler weiter musikalisch zu betreuen“, ergänzt Ingo Sadewasser.

14 Uhr: Der Kreis Reutlingen meldet 16 Neu-Infizierte. Die Zahl der Covid-19-Fälle steigt demnach auf 222. Außerdem gab es den fünften Todesfall in Zusammenhang mit dem Virus im Kreis Reutlingen.

13.46 Uhr: Oberbürgermeister Boris Palmer hat in Abstimmung mit Landrat Joachim Walter angeordnet, Spielplätze auf Privatflächen wieder freizugeben. Das teilte die Stadtverwaltung auf Nachfrage mit. Eine Leserin hatte dem TAGBLATT berichtet, dass die Absperrung des Spielplatzes auf dem Grundstück eines Mehrfamilienhauses von einem Mitarbeiter der GWG entfernt worden sei.Die Pressestelle der Stadt teilt mit, dass die Verordnung des Landes explizit nur öffentliche Spielplätze erfasst. „Diese bleiben auch in Tübingen weiterhin abgesperrt.“ Die Wohnungsbaugesellschaften hätten zunächst entschieden, die privaten Spielplätze ebenfalls abzusperren. Grund hierfür sei eine Empfehlung des Verbandes der Wohnungsbauunternehmen. Rechtlich gebe es dafür aber keinen Grund, es sei eine Entscheidung des Grundstückseigentümers.

Dazu wird Palmer zitiert: „Wir sehen hier das Problem, dass eine Zweiklassengesellschaft entstünde: einerseits Familien mit Zugang zu einem Garten, andererseits die Bewohner großer Mietshäuser, die mit ihren Kindern nirgends im Freien spielen können. Diese soziale Spaltung wollen wir verhindern. Es ist auch aus Gründen des Infektionsschutzes nicht nötig, die kleinen Spielplätze auf privatem Grund zu sperren. Dort spielen nur wenige Kinder, die Familien können sich absprechen und Abstand halten – wie es auch in anderen gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie Hauseingang oder Aufzug nötig ist.“

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

13.26 Uhr: Für Kinder der Klassen 1 bis 6, deren Eltern in Bereichen der kritischen Infrastruktur arbeiten, bietet die Tübinger Stadtverwaltung auch in den Osterferien eine Notbetreuung an. Zur besseren Planung sollten jetzt alle Familien, die die Voraussetzungen erfüllen, den Betreuungsbedarf anmelden: Eltern, deren Kind bereits zur Notbetreuung angemeldet ist, schreiben bitte eine E-Mail mit dem Betreuungsbedarf in den Osterferien an notbetreuung-schule@tuebingen.de. Diejenigen Eltern, die antragsberechtigt sind, ihr Kind bisher aber nicht angemeldet haben, füllen bitte das Online-Formular unter www.tuebingen.de/corona-schulen aus und geben dort ihren Betreuungsbedarf an. Dort gibt es auch weitere Infos.

Coronavirus: Der Live-Blog vom 26. und 27. März

13.18 Uhr: Das Land hat eine Richtlinie zum Schutz für Menschen an Kassenarbeitsplätzen, etwa in Supermärkten, veröffentlicht:

  • Die Kunden müssen vor Betreten des Marktes und durch Markierungen am Boden auf das möglichst konsequente Einhalten eines Mindestabstands von 1,50 m zwischen den Menschen hingewiesen werden.
  • Sofern verfügbar, sollen geeignete Trennvorrichtungen, zum Beispiel aus Plexiglas, zwischen Kassenpersonal und Kundschaft angebracht werden.
  • Nach Möglichkeit soll auf Bezahlung mit Bargeld verzichtet werden.
  • Sofern verfügbar, soll dem Kassenpersonal für die persönliche Hygiene die Handdesinfektion am Arbeitsplatz und die Desinfektion der häufig berührten Arbeitsgeräte und Einrichtungsgegenstände ermöglicht werden.
  • Beschäftigte mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf einer Erkrankung mit dem Coronavirus sollen möglichst nicht für Kassierarbeiten eingesetzt werden.
  • Für die Beschäftigung von Schwangeren an Kassenarbeitsplätzen wird auf besondere Regelungen in einem im Internet verfügbaren Merkblatt ausdrücklich hingewiesen.

12.33 Uhr: Die Kreissparkassen informiert: Ab heute konnten die Filialen in Bühl und Hirschau wieder geöffnet werden. Aufgrund eines Corona-Verdachtsfalles musste heute die Filiale Ofterdingen geschlossen werden. Die Selbstbedienungsgeräte stehen weiterhin zur Verfügung.

12.30 Uhr: Das deutsche PEN-Zentrum hat seine diesjährige Jahrestagung in Tübingen (7. bis 10. Mai) abgesagt. „Die Entscheidung haben wir mit schwerem Herzen getroffen, doch die Gesundheit unserer Mitglieder, der Auftretenden, Gäste sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für uns von höchster Priorität“, wird Heinrich Peuckmann, Generalsekretär der Schriftstellervereinigung, in einer Pressemitteilung zitiert. Ob und in welcher Form die Mitgliederversammlung in diesem Jahr stattfinden kann, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

12.18 Uhr: Das Land beteiligt sich an den Kosten, wenn Kommunen im März und April auf Elternbeiträge und Gebühren etwa für geschlossene Kitas, Kindergärten und Horte verzichten.„Wer beispielsweise in Kurzarbeit ist oder wegen der Betreuung der eigenen Kinder zu Hause weniger Geld zur Verfügung hat, darf sich keine Sorgen um die Kitagebühren machen müssen“, betonte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) am Freitag. „Gemeinden, Städte, Kreise und das Land stehen an Ihrer Seite.“ Das Land zahlt den Kommunen im Land über die Stadt- und Landkreise für den Monat April eine Soforthilfe von 100 Millionen Euro.

11.23 Uhr: Die Corona-Krise zeigt erste Folgen bei den heimischen Betrieben. Fast 40 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie Personal abbauen müssen. Das zeigt eine Blitzumfrage der IHK. An der Befragung haben sich Mittwoch und Donnerstag 235 Firmen aus den drei Landkreisen der Region (Tübingen, Reutlingen, Zollernalb) beteiligt. Die Antworten zeigen: Knapp ein Drittel der Unternehmen erwartet für das Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent. Ein Minus zwischen 25 und 50 Prozent befürchten 31 Prozent der Unternehmen. 56 Prozent der Firmen vermelden einen akuten Liquiditätsengpass, 23 Prozent geben an, dass ihrem Unternehmen eine Insolvenz droht. „Die Corona-Soforthilfe kann in vielen Fällen die Situation für den Moment sicher stabilisieren. Die Krise wird die regionale Wirtschaftsstruktur jedoch dauerhaft schädigen, wenn die Einschränkungen länger andauern – was heute niemand absehen kann“, wird IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp zitiert.

11 Uhr: Es geht um die Gesellschaft, aber auch darum, die eigene Produktion aufrechtzuerhalten und Mitarbeiter weiterbeschäftigen zu können: Nach dem Motto „Not macht erfinderisch“ haben viele Unternehmen ihre Produktion umgestellt. Unterwäschehersteller produzieren Atemmasken, Autozulieferer Schutzkleidung, Schnapsproduzenten Desinfektionsmittel – einige Beispiele. (dpa)

10.11 Uhr: Baden-Württemberg will die Notbetreuung von Kindern an Schulen auch in den Osterferien anbieten. Eltern, die in Berufen der kritischen Infrastruktur arbeiteten, sollten so auch in den Ferien unterstützt werden, teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Donnerstag in Stuttgart mit. (dpa)

Coronavirus: Der Live-Blog vom 26. und 27. März

9.37 Uhr: Am gestrigen Abend veröffentlichten wir Zahlen der Infizierten in Relation zu den Einwohnern. Dabei hatte sich zunächst ein kleiner Fehler eingeschlichen, den wir umgehend korrigierten. Deshalb hier nochmal die korrekten Zahlen: Nach den jüngsten übermittelten Zahlen sind oder waren 0,23 Prozent der im Kreis Tübingen lebenden Menschen infiziert. Mit der kolportierten Dunkelziffer (sieben Infizierte pro Erkranktem) wären es 1,61 Prozent.

 

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Warum der Kreis Tübingen mit aktuell 524 Infizierten deutschlandweit zu einem Hotspot geworden ist, kann auch das Gesundheitsamt nicht erklären. Fakt ist: In Tübingen gab es die Patienten 2 und 3 in Baden-Württemberg. Deshalb wurde sehr früh mit den Tests begonnen. Außerdem seien im Kreis Tübingen die Testkriterien von Beginn an sehr gezielt gewesen, was auf eine hohe Trefferquote schließen lässt. Doch auch diese möglichen Gründe seien Spekulation, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Der meistbetroffene Kreis in Deutschland bleibt der Kreis Heinsberg in NRW. Dort gibt es – Stand Donnerstag – 1153 bestätigte Infektionen bei 28 Sterbefällen. Dort waren Erkrankte auf einem Fasnetsumzug unterwegs, weshalb die Kontaktketten von Beginn an nicht mehr verfolgbar waren.

9.15 Uhr: Die Stadtwerke Tübingen unterstützen die Klinikbeschäftigten mit einem Parkangebot: Statt etwa für 105 Euro kann für 40 Euro im Monat eine Dauerparkkarte für eines der Innenstadtparkhäuser Altstadt-Mitte, Altstadt-König oder Metropol beantragt werden. So wolle man „Klinikbeschäftigten in Tübingen und der Umgebung, die während der Corona-Pandemie dringend eine Abstellmöglichkeit für ihr Fahrzeug suchen, um ihren wichtigen Aufgaben nachzugehen, eine Hilfestellung bieten“, heißt es in einer Mitteilung. Interessierte können sich die Parkkarten ausstellen lassen wenn sie einen Nachweis über ihre Beschäftigung – beispielsweise ein Scan oder eine Kopie des Dienstausweises mit Lichtbild – vorlegen. Anträge sind über E-Mail (info.parkhaus@swtue.de) möglich. Für Fragen stehen die SWT außerdem von Montag bis Freitag (8-12 Uhr sowie 13-16 Uhr) unter der Telefonnummer 07071 157-221 zur Verfügung. Das Angebot gilt vorerst bis Ende April.

8.55 Uhr: An den nächsten Samstagen schließt der Zweckverband Abfallverwertung Reutlingen/Tübingen seine beiden Wertstoffhöfe Dußlingen und Reutlingen-Schinderteich, wie das Landratsamt mitteilt. Montags bis freitags wird nur noch Gewerbeabfall von Handwerk und Kleingewerbe angenommen. Anlieferungen von Privathaushalten werden bis auf Weiteres nicht mehr eingelassen.

8.34 Uhr: Heute vor einem Monat begann die Online-Redaktion des TAGBLATTs mit der Berichterstattung über das Coronavirus in einem Live-Blog. Damals gab es zwei Infizierte in Tübingen und vier in Baden-Württemberg. Von Ausgangssperren sprach Ende Februar hierzulande noch niemand. Heute sind alleine im Kreis Tübingen 524 Menschen an Covid-19 erkrankt, im Bundesland sogar mindestens 8441 – Tendenz steigend. Wie sich die Lage binnen eines Monats drastisch veränderte, gibt es gesammelt in unseren Live-Blogs zum Nachlesen.

8.01 Uhr: Kriminelle nutzen leider auch das Coronavirus schamlos aus: Wie Kriminelle versuchen, den Leuten mit der Angst vor Ansteckung Geld aus der Tasche zu ziehen oder persönliche Daten zu sammeln, ist hier zusammengefasst. (swp)

7.39 Uhr: Im nahen Elsass werden Corona-Patienten, die älter als 80 Jahre sind, nicht mehr beatmet. Katastrophenärzte mahnen das Land, sich auf alles vorzubereiten. (swp)

7.21 Uhr: Der Kreis Reutlingen bietet sein Bürgertelefon ab sofort am Wochenende noch von 10 bis 16 Uhr an. Unter der Woche bleibt die Hotline unter der Nummer 071 21 / 48 04 399 von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

7.08 Uhr: Die Tübingerin Waltraud Hennig hat viel erlebt, sie fror im Windkanal und feierte auf den Bahamas – an diesem Freitag wird sie 102 Jahre alt. Wegen des Coronavirus bekommt sie heute jedoch keinen Besuch im Samariterstift. TAGBLATT-Volontär Fabian Renz-Gabriel sprach mit ihr.

6.42 Uhr: Leergefegte Innenstädte, wankende Unternehmen, Kleinhändler in Existenznot: Ist es das Bild, was derzeit allerorts zu beobachten ist? Das TAGBLATT fragte herum: Dorothee Hermann in Tübingen, Moritz Siebert in Mössingen und dem Steinlachtal und Hete Henning hörte sich bei Unternehmen in Rottenburg um.

6.34 Uhr: Die Universität Tübingen stellt nützliche Tipps und Tools zum Online-Unterrichten und -Lernen vor. Seit den Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie stehen nicht nur Schüler und Lehrer in Baden-Württemberg vor einer Herausforderung. Weltweit versuchen Lehrer, in Zeiten der Kontaktsperre Wissen über die digitalen Wege an ihre Schüler zu vermitteln. Tipps dazu liefert das Portal „Lead“, das in einer Kooperation der Uni Tübingen mit der University of California entstand. (swp)

6.21 Uhr: 54.300 Zuschauer kamen am 9. März in Stuttgart noch zur Fußball-Zweitliga-Partie des VfB gegen Arminia Bielefeld zusammen. Mit den heutigen Erkenntnissen fragt man sich: Wie gefährlich war das Spiel? (swp)

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

6.07 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Südkorea ist das einzige Land auf der Welt, das den exponentiellen Anstieg der Corona-Infektionen ohne drakonische Maßnahmen stoppen konnte. Ist der asiatische Staat ein Modell für Deutschland und für die Zeit nach dem Shutdown? Der stellvertretende TAGBLATT-Chefredakteur Ulrich Janßen sprach mit dem Tübinger Koreanistik-Professor You Jae Lee. Über die Fallzahlen des Robert-Koch-Institus sagt er etwa: „ Aber in den Abendnachrichten werden die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität zitiert, weil die aktueller sind. Allen Südkoreanern wäre es extrem peinlich, wenn eine amerikanische Universität bessere Zahlen hätte als man selbst.“

Donnerstag, 26. März

22.19 Uhr: Mit etwas Lesestoff verabschieden wir uns in die Nacht: Hobbynäherinnen aus Rottenburg liefern selbstgemachte Schutzmasken. Morgen früh geht es an dieser Stelle weiter. Gute Nacht!

21.47 Uhr: Viel diskutiert wird aktuell, ob man Handydaten zur Verfolgung von Ansteckungsketten auswerten darf. Das hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ins Spiel gebracht, sollten die aktuellen Einschränkungen im öffentlichen Leben nicht befolgt werden. „Wenn es helfen würde, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Einschränkungen anderer Freiheitsrechte zu verringern, wäre ich gerne bereit, dafür meine Handydaten auswerten zu lassen“, schreibt dazu Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer bei Facebook. „Im Zweifel erinnere ich mich gar nicht mehr an alle Kontakte der letzten 14 Tage in bringe damit Menschen in Gefahr, falls ich infiziert werde. Das Handy wäre dann eine ideale Gedächtnisstütze und Schutz für mein persönliches Umfeld.“

21.22 Uhr: Die Bundesgeschäftsstelle „Terre des femmes“ fordert aus Anlass der Corona-Pandemie ein sofortiges Hilfspaket für Frauenhäuser. Wegen der sozialen Isolierung von immer mehr deutschen Haushalten warnt Terre des femmes vor steigender häuslicher Gewalt. Berichte aus China deuten daraufhin, dass die Isolierung zum Anstieg häuslicher Gewalt führe. Betroffene könnten zudem kaum aus der Situation ausbrechen. Der Tübinger Verein Frauen helfen Frauen, der auch ein Frauenhaus betreibt, ist derzeit nur telefonisch erreichbar. Wer wegen häuslicher Gewalt Beratung sucht, kann sich an die Telefonnummer 0 70 71/ 264 57 wenden. Die Interventionsstelle häusliche Gewalt hat die Rufnummer 0 70 71/ 760706. Die Anlaufstelle sexualisierte Gewalt ist unter 0 70 71/ 7911100 zu ereichen.

20.36 Uhr: Um diese Zahl von 524 Infizierten im Kreis Tübingen mal einzuordnen: Die jetzigen Zahlen entsprechen der Situation vor einigen Tagen, weil die Tests erst ausgewertet werden müssen. Die Dunkelziffer, so errechneten Forscher der Columbia University, könnte bei eins zu sieben liegen. Heißt: Auf jeden Infizierten kämen sieben weitere Erkrankte. Außerdem muss man die Zahl der Erkrankten auch in Relation zu den Einwohnern sehen. Im Kreis Tübingen leben rund 227.200 Menschen. Die aktuelle Quote der Erkrankten liegt also bei 0,23 Prozent – rechnet man die genannte Dunkelziffer hinzu, wären es 1,61 Prozent. Das klingt wenig. Doch jeder einzelne Erkrankte kann durch das Virus in tödliche Gefahr geraten. Zwei Menschen sind in Tübingen bereits gestorben, gar vier in Reutlingen. Deshalb gilt weiterhin: Bleiben Sie zuhause!

Hinweis: Für wenige Minuten waren am Abend falsche Zahlen genannt. Wir haben diesen Fehler umgehend korrigiert.

20.06 Uhr: Im Kreis Tübingen steigt der Zahl der Infizierten von 479 auf 524 an. „In den letzten Tagen wurde in Tübingen nur eingeschränkt auf Coronavirus getestet“, teilt der Landkreis in einer Mitteilung mit. „Dies lag auch an den teilweise eingeschränkten Laborkapazitäten – vor allem im Zusammenhang mit den stark verzögerten und widersprüchlichen Ergebnismitteilungen des Labors, die für große Verunsicherung bei den Betroffenen sorgten.“ Inzwischen konnten Labore in Stuttgart und Düsseldorf als Alternative gewonnen werden.

Außerdem hat das Robert-Koch-Institut neue Testkriterien veröffentlicht. Jedoch gilt weiterhin, dass sich Betroffene zunächst mit dem Hausarzt oder dem Amt (Tel. 07071/207-3600, täglich 8-18 Uhr) in Verbindung setzen sollen, bevor sie zum Festplatz kommen. Getestet werden:

  • Personen, die engen Kontakt zu einem nachweisbar infizierten Patienten hatten und die Fieber und Husten haben.
  • Personen, die im medizinischen/pflegerischen Bereich tätig sind, also engen Kontakt zu Risikopersonen haben, und akuten Husten sowie grippeähnliche Beschwerden haben.
  • Personen, die Husten und grippeähnliche Beschwerden sowie schwere Grunderkrankungen der Lungen haben.

19.57 Uhr: Die Corona-Krise erschwert aktuell den Zugang zum Suchthilfesystem. Um dennoch eine Anlaufstelle für Menschen aus dem Landkreis Tübingen zu schaffen, hat die Sektion Suchtmedizin an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie eine Beratungshotline für Menschen eingerichtet, die Hilfe bei Problemen im Umgang mit Alkohol, illegalen Drogen, Tabak oder auch Computerspielsucht suchen. Die Telefon-Hotline ist Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 14 bis 15.30 Uhr unter der Telefonnummer 0177-5428706 erreichbar.

19.02 Uhr: Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg weitere 1189 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 15 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 8441 an – wobei die Zahlen abweichen von jenen, die die lokalen Gesundheitsämter schneller übermitteln können. Die reale Zahl der Infizierten ist also höher. Das Durchschnittsalter beträgt 48 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 98 Jahren. Die Zahl der Todesopfer stieg von 56 auf 76.

18.49 Uhr: Aktuell versorgt das Tübinger Uniklinikum nach eigenen Angaben 30 Covid-19-Erkrankte. 10 davon – und damit drei mehr als noch am Mittwoch – befinden sich auf der Infektionsstation, 20 auf der Intensivstation. Wieviele Menschen beatmet werden müssen, darüber gibt das UKT keine Auskunft mehr.

18.32 Uhr: Die Hailfinger Brüder Julian und Nico Schmieder wollten zu den Olympischen Spielen nach Tokio radeln. Dann strandeten sie auf den Fidji-Inseln und die Rückreise nach Deutschland geriet zur Odysee. Das Coronavirus hat ihre Reise nicht zur beeinflusst, sondern jäh beendet, wie sie erzählen.

18.12 Uhr: Die Corona-Soforthilfe ist bei der für die Region zuständigen IHK Reutlingen angelaufen. Bis 16 Uhr wurden fast 2500 Anträge von Gewerbetreibenden und Soloselbstständigen eingereicht. 60 IHK-Beschäftigte nehmen jetzt mit Hochdruck die Plausibilitätsprüfung vor.

17.44 Uhr: Wie die Landeshauptstadt Stuttgart am Donnerstag mitteilte, muss der Abfall aus Haushalten, in denen positiv getestete Menschen in Quarantäne leben, grundsätzlich als Restmüll entsorgt werden. Dies gelte insbesondere für Taschentücher, Aufwischtücher, Hygieneartikel, Schutzkleidung und Abfälle aus Desinfektionsmitteln. Außerdem wies Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) darauf hin, dass Feuchttücher, Küchenkrepp und Zeitungspapier nicht in die Toilette gehören, sonst ist die Kanalisation überfordert. (dpa)

17.12 Uhr: Im Kreis Reutlingen ist die Zahl der laborbestätigten Fälle von 172 auf 206 angestiegen. Außerdem vermeldet das Landratsamt einen weiteren Todesfall, so dass es inzwischen vier Todesopfer in Zusammenhang mit dem Coronavirus im Kreis Reutlingen gibt. Sie hatten teils aber so schwere Vorerkrankungen, dass das Virus nicht der alleinige Grund war.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

17.08 Uhr: Trotz der Corona-Krise kann auf dem Reutlinger Standesamt weiter geheiratet werden. Ab sofort gilt allerdings auch im Standesamtsbezirk Reutlingen die Regelung, dass nur noch das Brautpaar zur Eheschließung kommen darf. Gäste können nicht mehr an der Eheschließung teilnehmen und dürfen sich auch nicht im Rathaus aufhalten. Ebenso können Trauzeugen, die seit 1998 für die Eheschließung nicht mehr vorgeschrieben sind, nicht dabei sein. Die auf drei Personen reduzierte Trauung mit Brautpaar und Standesbeamten gilt bis auf Weiteres.

16.42 Uhr: „Wir gehen gerne für Sie einkaufen, mit dem Hund, zur Post, zur Apotheke, oder helfen Ihnen anderweitig“, bietet die Fußballabteilung der Sportfreunde Dußlingen an. Kontakt: 0176 / 24045492 oder sfdgegencorona@gmail.com. Explizit richtet das Angebot sich auch an „Berufsgruppen, die derzeit für andere Alles geben“.

15.59 Uhr: „Aufgrund des Veranstaltungsverbotes haben die meisten freiberuflichen Kulturschaffenden kein geregeltes Einkommen mehr. Viele Kulturbetriebe, auch in Tübingen, müssen Kurzarbeit anmelden und bangen um ihre Existenz. In dieser dynamischen Situation ist es zu allererst wichtig zu wissen, wo einem geholfen werden kann“, wird die Tübinger Kulturbürgermeisterin Daniela Harsch in einer städtischen Mitteilung zitiert. Um Betroffenen eine gezielte Recherche zu ermöglichen, hat die Universitätsstadt Tübingen eine Informationsseite im Internet aufgebaut, die einen Überblick über die finanziellen Hilfeleistungen des Landes Baden-Württembergs und des Bundes gibt. Auch die Unterstützungsmaßnahmen der Verwertungsgesellschaften und Kulturverbände sind auf der Seite zu finden.

15.39 Uhr: In diesen Zeiten, die vor allem für Gastronomen existenzbedrohend sein können, will die Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der heimischen Betriebe leisten, wie sie mitteilt. Zu diesem Zweck wurde in Facebook eine Gruppe eingerichtet, in der Angebote von Gastronomie und Lebensmittelhandwerk eingestellt werden. Darüber können sowohl Gastronomen, Lebensmittel- und Getränkehersteller als auch Bäcker und Metzger aus dem Landkreis Reutlingen und darüber hinaus, ihre Abhol- und Lieferdienste anbieten oder über sonstige Angebote informieren.

15.23 Uhr: Die meisten Geschäfte sind geschlossen – Einkaufen geht in Mössingen trotzdem: Viele Einzelhändler bieten einen Bestell- und Lieferservice. Einen Überblick über alle Gewerbetreibenden, die trotz Ladenschließung Service anbieten, hat die Stadt Mössingen auf www.moessingen.de/erreichbar zusammengestellt. Jeder örtliche Gewerbetreibende, der von der verordneten Schließung betroffen ist, aber eine Alternative anbietet, darf sich auf der Plattform registrieren. Kontakt über die städtische Wirtschafts- und Tourismusförderung unter 07473 / 370 121 und 07473 / 370 123 oder per Mail an wirtschaftsfoerderung@moessingen.de mit folgenden Angaben: Name des Betriebs, Zeiten der Erreichbarkeit, Angaben zum alternativen Angebot und Kontaktmöglichkeit.

Die Firma Bosch hat einen vollautomatischen Covid-19-Schnelltest entwickelt. Bild: Bosch

Die Firma Bosch hat einen vollautomatischen Covid-19-Schnelltest entwickelt. Bild: Bosch

15.01 Uhr: Baden-Württemberg will die Notbetreuung von Kindern an Schulen auch in den Osterferien anbieten.

14.11 Uhr: Das baden-württembergische Innenministerium überlegt, die Bundeswehr um Amtshilfe zur direkten Unterstützung der Landespolizei zu bitten. dpa

14.09 Uhr: Das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart hilft dabei, Tests auf Covid-19 durchzuführen. dpa

14.08 Uhr: Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat den Sportvereinen in Baden-Württemberg im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie finanzielle Unterstützung zugesichert. dpa

14.02 Uhr: Katastrophenmediziner berichten angesichts der Corona-Pandemie über dramatische Zustände im Elsass, die aus ihrer Sicht bald auch in Deutschland drohen könnten. Demnach arbeiten Mediziner an der Universitätsklinik Straßburg weiter mit Corona-Patienten, selbst wenn sie infiziert sind, und über 80-Jährige werden nicht länger beatmet. Stattdessen erfolge „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“, schreiben die Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin in Tübingen in einem Bericht an die baden-württembergische Landesregierung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. dpa

13.51 Uhr: Der Autobauer Daimler beantragt wegen der massiven Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie Kurzarbeit. dpa

Der neu entwickelte Corona-Schnelltest von Bosch soll ab April in Deutschland erhältlich sein, teilt das Unternehmen auf seiner Website mit. Bild: Bosch

Der neu entwickelte Corona-Schnelltest von Bosch soll ab April in Deutschland erhältlich sein, teilt das Unternehmen auf seiner Website mit. Bild: Bosch

13.30 Uhr: Der Technologiekonzern Bosch hat nach eigenen Angaben einen Coronavirus-Schnelltest unter anderem für Krankenhäuser und Arztpraxen entwickelt. Das vollautomatische Verfahren zum Nachweis von Virenerbgut soll von der Entnahme der Probe bis zum Ergebnis weniger als zweieinhalb Stunden benötigen, wie Bosch am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der neue Test auf Sars-CoV-2 habe eine „Genauigkeit von über 95 Prozent“. Laut Bosch erfüllt der Test die Qualitätsstandards der Weltgesundheitsorganisation (WHO). dpa

12.31 Uhr: Das Lernen der Schüler zu Hause funktioniert nach Einschätzung des Kultusministeriums überwiegend gut. „Uns erreichen auf den unterschiedlichsten Kanälen überwiegend positive Rückmeldungen von Lehrkräften, von Eltern, aber auch von Schülerinnen und Schüler“, teilte eine Sprecherin am Donnerstag in Stuttgart mit.

12.05 Uhr: Viele Händler und Gastronomen dürfen derzeit nicht mehr öffnen. Gleichwohl wollen sie trotzdem weiter für ihre Kunden da sein und bieten nun verstärkt ihre Dienste über das Internet an. In kurzer Zeit sind sogar lokale Plattformen von Initiativen und Firmen entstanden. „Das ist die richtige Reaktion angesichts der Corona-Pandemie. Ein großes Lob an alle, die so schnell solche Angebote auf die Beine gestellt haben“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp und fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, ihre lokalen Geschäfte zu unterstützen. „Sie werden gerade jetzt als Kundinnen und Kunden gebraucht. Online macht es möglich, dass viele Betriebe auch weiterhin arbeiten können.“ Auf der Webseite www.ihkrt.de/gutversorgt hat die IHK schon zehn ihr bekannte Initiativen und Plattformen zusammengestellt, wie „Abstandnehmen/Zusammenstehen“, den Tueshop, die Rottenburger Lokalhelden, „Wir sind für euch da!“ aus dem Zollernalbkreis oder die Gastronomen der Schwäbischen Alb. „Wir wollen dafür sorgen, dass diese Seiten noch bekannter und schneller gefunden werden“, so Epp. Seiten, die noch fehlen, werden gerne nachgetragen.

11.16 Uhr: Schulen und Kindertageseinrichtungen sind geschlossen. Eltern stehen vor der Herausforderung, die betreuungsfreie Zeit aufzufangen, zu überbrücken und das Zusammenleben neu zu gestalten. Dazu gibt es Tipps der Erziehungsberatungsstellen.

11.03 Uhr: Am Stuttgarter Flughafen sollen die Beschäftigten wegen des drastischen Einbruchs der Flugzahlen in der Corona-Krise von April an in Kurzarbeit gehen.

10.21 Uhr: Mehr als 20.000 Selbstständige und kleine Unternehmen aus dem Südwesten haben innerhalb der ersten Stunden einen Antrag auf finanzielle Soforthilfe des Landes gestellt. dpa

9.06 Uhr: Viele Unternehmen stellen Beschäftigte mangels Arbeit frei, während andere Personal suchen. Mit einem Vorstoß will das Land daher den Verleih von Arbeitnehmern erleichtern.

9.04 Uhr: Gewinner und Verlierer der Krise: Niemand freut sich über die Pandemie. Obwohl manche Branchen dazu wirtschaftliche Gründe hätten. Bei anderen sind die Probleme riesig.

9.01 Uhr: Fans unterstützen Pflegekräfte. Stars gründen eine Stiftung. Immer mehr Fußball-Profis verzichten auf Gehalt. Eine bemerkenswerte Entwicklung, findet Sportredakteur Carsten Muth.

8.43 Uhr: Wie die erzwungene Zeit zu Hause nutzen? Wer einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon hat, ist fein raus. Aber: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr beim Einkauf im Gartencenter? Fragen und Antworten zum Gärtnern gegen Lagerkoller.

8.37 Uhr: Nach zehn Todesfällen in einer Würzburger Pflege-Einrichtung werden dort alle getestet. Auch 33 Mitarbeiter sind positiv.

8.30 Uhr: Auch Russland geht in Zwangsurlaub. Putin verschiebt Abstimmung über neue Verfassung und kündigt umfangreiches Hilfsprogramm an.

8.16 Uhr: Die Mär von der Null-Infektion: Chinas Premier Li Keqiang warnte die Parteikader: Sie sollten keine Fälle vertuschen, nur um die Ansteckungen bei Null zu halten. Genau dies könnte sich derzeit jedoch zutragen: Nachdem Präsident Xi Jinping den Sieg über das Coronavirus ausgerufen und eine Rückkehr zum Wirtschaftswachstum angeordnet hat, stehen die unteren Ebenen massiv unter Druck. Mehrere Tage lang hat die Nationale Gesundheitskommission keine einzige Neuinfektion vermeldet, sondern lediglich einige wenige „importierte Fälle“ aus dem Ausland. Es entstand der Eindruck, als ob China kurz davor stünde, virusfrei zu werden. Das vergleichsweise kritische chinesische Magazin „Caixin“ berichtet, dass in Wuhan weiterhin täglich mehrere asymptotische Fälle auftauchen – also Personen, die zwar positiv auf Covid-19 getestet werden, aber keine Symptome aufweisen. Diese werden in China nicht in die Statistik aufgenommen. Es mache keinen Sinn, „dass eine Person zwar positiv ist, aber nicht gezählt wird, solange sie nicht krank ist“, zitiert die Agentur Bloomberg den Virologen Nigel McMillan von der amerikanischen Griffith Universität. Denn wissenschaftlich deutet alles darauf hin, dass auch asymptotische Fälle das Virus weitergeben können. In den meisten Ländern werden alle positiv getesteten Personen in den Statistiken aufgeführt. Fabian Kretschmer

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

8.06 Uhr: Historische Beschlüsse unter nie dagewesenen Umständen: Im Bundestag wird an diesem Tag viel gedankt, viel desinfiziert, aber durchaus auch debattiert. Mit kurzfristigen Gesetzeserleichterungen will die Koalition verhindern, dass Mieter wegen der Corona-Epidemie auf der Straße landen.

7.58 Uhr: „Der Katastrophenfall würde für uns einiges einfacher machen.“ Bayern hat ihn längst ausgerufen, auch Helfer im Südwesten fordern das. Doch wäre das überhaupt sinnvoll?

7.35 Uhr: Der erste Abgeordnete ist positiv auf das Coronavirus getestet; Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) arbeitet nach Kontakt mit einer infizierten Person vorsichtshalber daheim: Kabinett und Landtag müssen sich überlegen, wie sie bei steigenden Fallzahlen handlungsfähig bleiben.

7.05 Uhr: Lernen auf Distanz, funktioniert das? Grundsätzlich ja, lautet das Zwischenfazit mehr als eine Woche nach den Schulschließungen wegen des Coronavirus im Südwesten. Dennoch gibt es auch Probleme. dpa

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

6.54 Uhr: Wegen der Corona-Krise sollten Gerichte ihre laufenden Strafprozesse noch länger unterbrechen dürfen als dies in einer neuen Regelung der Bundesregierung geplant ist. Das fordert der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (CDU) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

6.46 Uhr: Was tun, wann der Laden geschlossen bleiben muss? Tagblatt-Redakteurin Lisa Maria Sporrer hat sich auf die Suche bei Tübinger Gewerbetreibenden gemacht und viel Solidarität gefunden.

6.38 Uhr: Neben den Maßnahmen zur Luftreinhaltung wirkt sich in der Reutlinger Lederstraße derzeit vor allem die Corona-Krise positiv auf die Stickstoffdioxid-Werte aus.

6.28 Uhr: Matthias Miller aus Steinenbronn steckte sich Ende Februar bei der Tübinger „Patientin 0“ mit dem Coronavirus an. Er war deutschlandweit einer der ersten Infizierten, dessen Name öffentlich wurde. Tagblatt-Redakteur Moritz Hagemann sprach mit dem 29-Jährigen CDU-Politiker über seine Erfahrungen mit Anfeindungen und über das Krisenmanagement der Politik.

Intensivstationszimmer. Bild: Universitätsklinikum Tübingen

Intensivstationszimmer. Bild: Universitätsklinikum Tübingen

6.01 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. 479 bestätigte Corona-Infektionen und inzwischen 2 Todesfälle durch Covid19. Das meldete das Tübinger Landratsamt am Mittwoch für den Landkreis Tübingen. Das sind 179 Infektionen mehr als am Dienstag. Die große Steigerung sei aber zu einem großen Teil der komprimiert übermittelten Ergebnisse der in einem Testlabor liegengebliebenen Fälle geschuldet, erklärte Pressesprecherin Martina Guizetti vom Landratsamt. Bei dem zweiten Corona-Todesfall im Landkreis Tübingen handle es sich um eine Frau (Jahrgang 1937) mit Vorerkrankungen, die in Nagold starb, aber aus Rottenburg kam.

Die Zahl an erfassten Covid-19-Patienten steigt auch in ganz Baden-Württemberg deutlich an. Die Krankenhäuser bereiten ihre Intensivstationen mit Hochdruck auf schwerere Fälle vor.

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet (täglich, auch am Wochenende, 8 bis 18 Uhr).

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.