Wachendorf

Corona-Tagebuch: Thomas Andrejews

Thomas Andrejews, früher Verteidigungsattaché und heute Ruheständler in Wachendorf, schreibt in unserer Kolumne.

27.04.2020

Von dun

Privatbild

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Für mich als Ruheständler hat sich mit der Corona-Pandemie nicht so viel verändert wie für Menschen, die zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule gehen. Ich wohne im Wachendorfer Ferienhausgebiet. Leute, die vorbeilaufen, halten dort eh zwei Meter Abstand.

Aber ich kümmere mich um meinen krebskranken Vater, der Chemotherapie bekommt. Durch die damit verbundene Immunsuppression soll er möglichst wenig Kontakt nach außen haben. Ich bin die einzige Kontaktperson für ihn. Selbst gehöre ich mit über 60 Jahren und als Diabetiker ebenfalls zur Risikogruppe. Ich nehme die Gefahr sehr ernst.

Einkaufen gehe ich nicht mehr alle zwei bis drei Tage, sondern nur noch einmal in der Woche. Da erledige ich meinen Einkauf und den meines Vaters. Dabei habe ich auch bisher schon immer eine Maske aufgesetzt und Einmal-Handschuhe angezogen. Beides habe ich noch aus meiner Bundeswehrzeit. Im Auto habe ich Desinfektionsmittel und Desinfektionstücher. Damit wische ich den Griff vom Einkaufwagen ab. Wenn ich nach Hause komme, wasche ich mir zuerst die Hände.

Besonders einschränken lasse ich mich aber nicht. Wenn ich etwas aus dem Baumarkt brauche, gehe ich hin. Aber ich achte immer auf genügend Abstand.

Die Treffen mit der Gemeinderatsfraktion Unabhängige Liste Starzach fallen derzeit aus. Zur Gemeinderatssitzung gehe ich auch nicht mehr. Da will ich kein Risiko eingehen. Treffen mit Ehemaligen der Bundeswehr sind auch abgesagt. Aber wir bleiben über WhatsApp-Gruppen in Kontakt. Das war schon vor Corona so. Daran hat sich auch nichts verändert.