Bekannte Kinderbuchfigur

Conni-Erfinderin staunt über den Erfolg

Conni zählt zu den bekanntesten Kinderbuchfiguren, jetzt kommt der Conni-Film in die Kinos. Liane Schneider hat das Mädchen erfunden.

18.08.2016

Von DPA

Liane Schneider schrieb die erste Conni-Geschichte, als ihre Tochter in den Kindergarten kam. Foto: dpa

Liane Schneider schrieb die erste Conni-Geschichte, als ihre Tochter in den Kindergarten kam. Foto: dpa

Hannover. Millionen Kinder wachsen mit der Bilderbuchfigur Conni auf. Sie fiebern ihrem ersten Flug entgegen oder bangen mit dem kleinen Mädchen, als es verloren geht. Weit mehr als 25 Millionen Bücher der Reihe hat der Carlsen Verlag seit 1992 verkauft. Das Mädchen mit der Schleife im Haar kennt fast jedes Kind, seine Erfinderin so gut wie keiner. Liane Schneider schrieb die erste Conni-Geschichte 1990, als Tochter Cornelia in den Kindergarten kam. Auf gut Glück schickte sie das Manuskript an den Carlsen Verlag.

„Wenn der Verlag den Text abgelehnt hätte, hätte ich es kein zweites Mal versucht“, sagt die 58-Jährige aus Garbsen bei Hannover. Doch die kleinen Pixi-Bücher kamen so gut an, dass bald gebundene Bilderbücher aufgelegt wurden. Liane Schneider gab ihren Job als Lehrerin auf und schreibt heute etwa vier Conni-Bücher im Jahr – mehr als 60 sind es insgesamt. „Millionärin bin ich aber nicht, das gelingt keiner Autorin außer J. K. Rowling“.

Doch Conni macht Karriere wie Harry Potter. Nun kommt „Conni & Co“ mit Emma Schweiger in der Hauptrolle in die Kinos. Die Dreharbeiten für den zweiten Conni-Kinofilm laufen, Regisseur ist Til Schweiger. Die Autorin selbst steht nicht gern im Rampenlicht. Zur Filmpremiere ging sie mit ihrer heute 30-jährigen Tochter, ohne dass jemand auf die beiden aufmerksam geworden wäre. „Mit Emma oder Til Schweiger habe ich nicht gesprochen, aber ich habe den Filmhund gestreichelt.“ Dass im Film ein Hund an die Stelle von Kater Mau tritt, findet Schneider schade: „Aber Katzen lassen sich nun einmal schlechter dressieren.“

In 30 Ländern ist Conni erschienen, in Frankreich heißt sie Lola, in Spanien Berta, in der Türkei Elif. „Ich habe gehört, dass an einer amerikanischen Universität Conni-Bücher eingesetzt werden, um die deutsche Kultur zu vermitteln. Das fand ich schon kurios“, sagt die Autorin. Auch nach Deutschland geflüchtete Kinder lernen mit „Conni in der Schule“. Manchmal wird Kritik laut, dass Kindern in Conni-Büchern eine heile Welt vorgegaukelt werde. Schneider sieht das anders: „Kleine Kinder wollen es in Büchern so haben, wie es sein sollte – gerade wenn es bei ihnen zu Hause nicht so gut läuft.“

Eine Besonderheit ist, dass der Verlag die Figur mit ihren Leserinnen älter werden ließ. Es gibt Reihen ab 7, ab 10 und ab 12 Jahre. Liane Schneider ist nur für die Jüngsten verantwortlich. „Es ist ein bisschen so wie bei den eigenen Kindern“, sagt sie. „Man muss loslassen können.“

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Erstellt:
18.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 18.08.2016, 06:00 Uhr

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