2. Baseball-Bundesliga

Clarence Brown: Mein stolzester Moment, seit ich in Tübingen bin

Die Tübingen Hawks überzeugen beim Saisonstart mit 4:0 und 15:0 gegen Heidenheim II durch ihre Schlagstärke.

23.04.2017

Von Michael Sturm

Einen so selbstbewussten Auftritt wie am Samstag gab es von den Tübingen Hawks in den letzten Spielzeiten selten zu sehen: Am Samstag gewannen sie zum Saisonbeginn in der 2. Bundesliga beide Spiele gegen Erstliga-Reserve der Heidenheimer Heideköpfe. Vor allem der Auftritt am Schlag lässt vermuten, dass den Hawks eine ganz gute Saison gelingen könnte.

Im ersten Spiel brauchten die Hawks etwas Anlaufzeit. Das lag zum einen an Heidenheims Pitcher Johannes Weber, der die Tübinger mit seinen, langsam geworfenen Bällen, einige Male foppte. Erst im vierten Inning erarbeiteten sich die Hawks einen Run. Im sechsten Inning kamen drei weitere hinzu. Das Spiel endete 4:0 für Tübingen – auch die Defense hielt der ersten Belastungsprobe überraschend gut stand.

Zu Beginn des zweiten Spiels zeigte sich, wie gut die Hawks in der Winterpause gearbeitet haben: Trainer Clarence Brown, bereits seit Dezember wieder in Tübingen, verordnete nicht nur Konditions- und Schlagtraining (für Letzteres war Alex Tufts zuständig, der im Januar aus Kanada zurückkam). Brown trichterte seinen Spielern auch ein, Spaß zu haben und ihren Fans zu zeigen, dass sie Gewinner sind. „Nach dem harten Abstieg aus der Bundesliga waren die Spieler verängstigt. Jetzt fühlen sie sich wieder wohl“, sagt der Hawks-Coach.

Das machte sich spätestens im ersten Inning der zweiten Partie bemerkbar. Die Hawks wussten, dass der eine oder andere Spieler des mit schmalem Kader angereisten Gegners nach der ersten Partie zurückfahren würde, um deren erster Mannschaft in der Bundesliga zu helfen. „Wir wussten, dass sie einknicken, wenn wir zu Beginn der zweiten Partie unsere beste Leistung abrufen“, so Brown hinterher.

Er behielt recht: Mit einer starken Trefferserie schickte sich ein Hawk nach dem anderen an, zur Homebase zurückzukommen. Das ging mit Hannes Stolz los, der kaum mehr als einen Schlag brauchte, um zur First Base zu gelangen. Allan Attridges Hit brachte Hannes Stolz und Clarence Brown durch. Heicko Bradin, Attridge und Scott Novotny erhöhten auf 5:0. Alle Bases waren besetzt, das dritte Out eines Tübingers, welches das Inning beendet hätte, lag in weiter Ferne.

Stattdessen waren die Hawks mit der Schlagreihenfolge durch – und machten so weiter, wie sie aufgehört hatten. Ein mächtiger Schlag von Clarence Brown die Linie entlang brachte gleich drei seiner Mitspieler nach Hause, Brown selbst lief auf die dritte Base. Und kam später auch durch. Nach dem dritten Out stand ein 10:0 für Tübingen auf dem Scoreboard, allein für das erste Inning.

Nach dem zweiten Inning, mittlerweile stand es 15:0 für Tübingen, ließen es die Hawks etwas ruhiger angehen. Ohne jedoch den Heideköpfen auch nur einen Krümel zu gönnen. Am Ende wechselte Brown alle (jungen) Spieler ein, die noch nicht eingesetzt worden waren. „Ich bin jetzt im fünften Jahr in Tübingen. Das ist mein stolzester Moment“, bekannte Clarence Brown.

Tübingen Hawks:Hernández (Pitcher 1. Spiel), Tufts, Hannes Stolz (beide Pitcher 2. Spiel), Brown, Munz, Attridge, Dossow, Maury, Bradin, Lo Votrico, Helber, Timo Stolz, Novotny, McDermott, Kubina, Gluns, Pfannebecker, Fink.