Regierung

China kappt Zeit für Online-Spiele

Künftig dürfen Kinder und Jugendliche nur noch drei Stunden pro Woche daddeln, damit sie nicht süchtig werden.

31.08.2021

Von DPA

Peking/Berlin. Minderjährige in China dürfen künftig nur noch drei Stunden pro Woche mit Online-Spielen verbringen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, haben die Behörden neue Regeln eingeführt, wonach unter 18-Jährige nur noch am Freitagabend zwischen 20 und 21 Uhr, an Samstagen, Sonntagen sowie an Feiertagen für jeweils eine Stunde spielen dürfen. Zudem soll sichergestellt werden, dass die Registrierung und Anmeldung bei den Online-Diensten immer unter der echten Identität geschieht.

Weil es in China Bedenken gibt, dass Jugendliche durch zu viel Zeit mit Online-Spielen eine Sucht entwickeln könnten, mussten Anbieter schon zuvor ihre Dienste streng regulieren. Zuletzt waren pro Tag eineinhalb Stunden erlaubt, an Feiertagen durfte drei Stunden gespielt werden.

Solche harten Regeln gibt es in Deutschland nicht. Das Bundesjustizministerium ist aber für eine umfassende Regulierung von Spiele-Plattformen auf europäischer Ebene. Es will sich in den Verhandlungen zum „Digital Services Act“ (DSA), mit dem die EU die Geschäftspraktiken von Onlineplattformen regulieren will, für strengere Vorgaben starkmachen. „Spieleplattformen müssen von den künftigen europäischen Regeln erfasst sein, damit strafbare und jugendgefährdende Inhalte sehr schnell gelöscht werden“, sagte Justizstaatssekretär Christian Kastrop jüngst dem „Handelsblatt“. dpa