Kommentar

China-Kracher endet leise

Das mit viel Trara gestartete Projekt China ist still und heimlich beerdigt worden.

31.01.2018

Von GEROLD KNEHR

Ursprünglich hatte der Deutsche Fußball-Bund ja geplant, die chinesische U-20-Auswahl in der Regionalliga Südwest in einer Freundschaftsspiel-Serie mitspielen zu lassen. Im Gegenzug hätte es 15?000 Euro pro ausgetragener Partie für die Regionalligisten gegeben, die sich an dieser Serie beteiligen. Doch bereits beim ersten Spiel gegen den TSV Schott Mainz kam es zum Eklat, als Zuschauer eine tibetische Flagge entrollten. Die empörten Chinesen zogen sich in den Fernen Osten zurück. Dem DFB war diese Angelegenheit hochnotpeinlich, der Verband beendete die Serie.

Beim Regionalliga-Staffeltag wurde den Vereinen eine Entschädigung in Höhe von 5000 Euro angeboten – unter der Prämisse, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen und nur bei einhelliger Zustimmung. Fünf Teams, die zweiten Mannschaften der Bundesligisten VfB Stuttgart, SC Freiburg, TSG Hoffenheim und FSV Mainz sowie der dank Mäzen Dietmar Hopp gut betuchte FC Astoria Walldorf, verzichten auf die fünf Mille. Das Geld wird nun den anderen Vereinen zugeschlagen, die gegen die Chinesen antreten hätten wollen. Sie bekommen nun jeweils 7000 Euro. Nur Schott Mainz erhielt das volle vereinbarte Honorar plus einen Zuschuss für den organisatorischen Mehraufwand. Der TSV war ja auch das einzige Team, das tatsächlich gespielt hatte.