Chiara Ferragni und Co: So arbeiten Influencer in der Outletcity Metzingen

Eines der Lieblingsplätzchen von Patricia Schaller und Tamara Link in der Outletcity ist das Schwenkel Areal am südlichen Ortseingang von Metzingen. „Hier ist immer eine sehr schöne Stimmung, mit dem vielen Bambus und unserer schönen Champagnerbar“, schwärmen die beiden Mitarbeiterinnen der Outletcity AG. Hierher kommen sie auch gerne mit Influencern, denen sie Stadt und die Outlets zeigen. „Die Sozialen Medien sind für uns sehr wichtig“, sagt Patricia Schaller, die das sechsköpfige Team für Social Media und Influencermarketing seit Dezember leitet. „Facebook, Instagram und TikTok sind oft die ersten Touchpoints, die Kunden mit der Outletcity haben.“ Heutzutage sei fast jeder auf einem der Sozialen-Medienkanäle unterwegs. „Das ist eine sehr niederschwellige Art der Information“, weiß die 31-Jährige. Während Facebook lange Zeit das wichtigste Netzwerk war, kam vor sieben Jahren Instagram hinzu.

„Seit 2020 wird TikTok immer wichtiger“, sagt Patricia. Während hier zu Beginn eher jüngere Nutzer Kurzvideos geteilt haben, wandle sich die Zielgruppe. „Es gibt immer mehr Erwachsene in den 30ern, die TikTok nutzen.“ Ein Kanal, der damit auch für die Outletcity immer wichtiger wird und den durchaus sympathisch findet. „Bei TikTok werden weniger Beauty-Filter verwendet. Der Input ist realitätsnaher und positiver.“ Facebook sei nach wie vor relevant. „Es kommen einfach neue Kanäle hinzu.“ Das bedeutet: mehr Arbeit für das Metzinger Social Media Team. Teilweise erkennen die Netzwerke doppelt gepostete Inhalte und schränken diese dann ein. Auch der Algorithmus von Instagram hält die Medienprofis auf Trab. „Abwechselnd werden Videos, Stories, dann wieder Fotos stärker hervorgehoben. Wir merken das nur an einer sinkenden Reichweite, auf die wir dann wieder reagieren müssen.“ Zunächst müssen aber erst einmal passende Influencer gefunden werden. „Bei Influencern kommt es uns gar nicht so darauf an, dass sie wahnsinnig viele Follower haben. Uns ist wichtig, dass uns ihr Look gefällt, und dass die Kennzahlen stimmen.“ Dazu gehöre die Reichweite des Accounts, wo die Follower herkommen, wie hoch die Interaktionsrate ist und wie viele Likes verteilt werden. „Manchmal haben kleinere Accounts, also Mikroinfluencer, eine höhere Authentizität und die Menschen können sich eher mit ihnen identifizieren“, so Patricia Schaller. Dabei hat auch ein „kleiner“ Influencer gut und gern 10 000 Follower.

Die Outletcity hat eine bunte Mischung von Influencern, zu denen Größen wie Leonie Hanne, oder Toni Mahfud mit mehreren Millionen Followern zählen. Die jüngsten Influencer sind um die zwanzig, die ältesten Anfang fünfzig. 40 Prozent sind männlich, 60 Prozent weiblich. Auf TikTok sind Influencer-Zwillingspärchen sehr gefragt. Die meisten Influencer kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Manche aber auch von weiters her, so wie Hassan Ghoneim aus Dubai, der die Outletcity immer wieder besucht. „Wir haben in Metzingen sehr viele Gäste aus den Arabischen Emiraten“, erzählt Tamara Link, Pressesprecherin der Outletcity Metzingen. „Deshalb ist es toll, wenn wir unsere Kunden dort mit einem Influencer aus ihrem eigenen Land erreichen können.“ In Metzingen gibt es über 150 Marken. Im Schwenkel Areal sind die eher hochpreisigen angesiedelt. „Das Tolle an unserer Outletcity ist, dass wir auch viele Kunden haben, die sich vielleicht nie in die Luxusläden in Stuttgart trauen würden, bei uns aber keine Hemmungen haben.“ Schließlich liegt in Metzingen auch immer eine gute Portion Schnäppchenfieber in der Luft.

Patricia Schaller versucht, allen Marken gerecht zu werden. „Die Geschäfte, die Aktionen planen oder vielleicht umgezogen sind, melden sich bei uns und fragen, ob wir ihnen durch unsere Arbeit einen Push geben können“, erklärt die Expertin. Daraufhin sucht das Team einen passenden Influencer, handelt mit ihm oder ihr eine Bezahlung aus, schließt einen Vertrag ab und verschickt die Produkte, die es zu bewerben gilt. Dann ist der Influencer an der Reihe, die Kleider, Schuhe oder Taschen in einem Video oder auf einem Foto in Szene zu setzen. Diese Inhalte dürfen allerdings erst nach einer Freigabe durch das Social Media Team ins Netz gestellt werden. Im Monat schließt die Outletcity 10 bis 15 solcher Kooperationen ab. „Wenn es besondere Events gibt, sind es teilweise sogar mehr“, sagt Tamara Link. Auch dieses Jahr stehen Neuerung an. „Wir werden Stores eröffnen, deren Marken wir noch nicht verraten dürfen, und wir freuen uns auch sehr über die Eröffnung eines Hotels in der Outletcity.“ Dann sind wieder die Influencer an der Reihe, die Neuigkeiten aus Metzingen in die Welt hinauszutragen. Unterstützung bekommen sie von ganz normalen Kundinnen und Kunden, die ihre Ausflüge nach Metzingen mit eigenen Posts veröffentlichen – ganz ohne Bezahlung. Auch darauf hat die Outletcity mit Selfie-Installationen reagiert. Hier kann man sich selbst fotografieren, das Bild posten oder es einfach als schöne Erinnerung an einen Shopping-Tag in Metzingen behalten.