Champions League

Carlo Ancelotti verzockt sich

Der FC Bayern kassiert bei Paris St. Germain eine 0:3-Klatsche. Der Trainer verzichtet auf Jérôme Boateng, Mats Hummels, Arjen Robben und Franck Ribéry.

28.09.2017

Von SID

Die Bayern-Profis  Arturo Vidal (l.) und David Alaba (r.) bemühen sich um den Ball. Der lachende Dritte jedoch war Edinson Cavani von Paris St. Germain. Er erzielte den Treffer zum 2:0 für die Franzosen. Foto: afp

Die Bayern-Profis Arturo Vidal (l.) und David Alaba (r.) bemühen sich um den Ball. Der lachende Dritte jedoch war Edinson Cavani von Paris St. Germain. Er erzielte den Treffer zum 2:0 für die Franzosen. Foto: afp

Paris. Eine „Harakiri“-Aufstellung, ein früher Gegentreffer, eine demütigende Lehrstunde: Bayern München hat im Prestigeduell in der Champions League von Paris St. Germain schonungslos seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Der phasenweise überforderte deutsche Rekordmeister unterlag im „Kampf der Kulturen“ dem französischen Vizemeister um die überragenden Millionen-Männer Neymar und Kylian Mbappé mit 0:3 (0:2).

Den angestrebten Gruppensieg hat der FC Bayern, der mit den Gegentoren von Dani Alves (2.), Edinson Cavani (31.) und Neymar (63.) noch gut bedient war, vorerst aus den Augen verloren. Und Trainer Carlo Ancelotti steht nach einem Spiel, in dem er sich mit seiner Aufstellung glatt verzockte, ein heißer Herbst bevor.

Dani Alves entblößte früh die Mängel in der Münchner Abwehr, in der Niklas Süle und Javi Martinez anstelle von Mats Hummels und Jérôme Boateng verteidigten. Cavani legte bei einem der rasend schnellen Konter, bei denen PSG auch das Münchner Mittelfeld mit den indisponierten Corentin Tolisso, Thiago und Arturo Vidal förmlich überrannte, eiskalt nach. Und auch Neymar ließ die Bayern aussehen wie eine Schülermannschaft. Während die Münchner, bei denen Franck Ribéry und bis zur 68. Minute auch Arjen Robben lediglich auf der Bank saßen, in ihren Offensivaktionen über James und Thomas Müller zu bieder und statisch waren, setzte PSG die Strategie von Trainer Unai Emery mit Witz und Schnelligkeit um. Dem Tempo der flinken Neymar und Mbappe, die den ersten sowie den zweiten und dritten Treffer vorbereiteten, hatten die Münchner nichts entgegenzusetzen.

Trainer Ancelotti hatte mit seiner Aufstellung offenbar den Plan verfolgt, das Mittelfeld zu verdichten und die „Halbflügel“ James und Müller durch David Alaba über die linke und Joshua Kimmich über die rechte Seite zu unterstützen. Was immer er sich gedacht hatte – nach nicht einmal eineinhalb Minuten waren seine Pläne schon obsolet: Dani Alves kam in den Strafraum gerauscht, sah dort nur Sven Ulreich vor sich – 1:0. Alaba? Nicht zu sehen. Kurzzeitig sah es so aus, als sollten sich die Bayern noch berappeln. James (11.) und Müller (12.) hatten gute Chancen, den Schuss von Martinez parierte PSG-Torhüter Alphonse Areola (19.).

Allerdings: Die Bayern blieben bei aller optischen Überlegenheit durchschaubar in ihren Aktionen – und vor allem anfällig für Konter, bei denen es ihnen dann meist zu schnell ging. 222-Millionen-Mann Neymar und 180-Millionen-Mann Mbappe waren kaum einzubremsen.

Den Münchnern fehlte es gestern an Klasse. Süle wirkte hölzern und bisweilen überfordert, Vidal und Tolisso waren zweikampfschwach, Thiago zu fehlerhaft. Auch die Wechsel von Ancelotti zur Halbzeit brachten nichts – außer wohl weiteren Unmut beim Duo Ribéry und Robben. Denn für James und Vidal kamen Kingsley Coman und Sebastian Rudy. sid

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Erstellt:
28.09.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 23sec
zuletzt aktualisiert: 28.09.2017, 06:00 Uhr

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