Der richtige Mix ist die Lösung

CDU-Landtagskandidat Klaus Tappeser lud in den Boxenstop zur Diskussion über verkehrspolitische Them

Welche Herausforderungen in der Verkehrspolitik sieht die Bevölkerung im Land? Und wo könnte er als Mitglied im Landtag konkret etwas verbessern? Darüber diskutierte der CDU-Landtagskandidat Klaus Tappeser am Dienstagabend mit seinen Gästen im Auto- und Spielzeugmuseum Boxenstop.

10.03.2016

Von Lorenzo Zimmer

Zwischen alten Rennwagen lauschten CDU-Kandidat Klaus Tappeser (links) und seine Gäste dem Vortrag von Helmut Nebeling über öffentlichen Nahverkehr.Bild: Metz

Zwischen alten Rennwagen lauschten CDU-Kandidat Klaus Tappeser (links) und seine Gäste dem Vortrag von Helmut Nebeling über öffentlichen Nahverkehr.Bild: Metz

Tübingen. Die Verkehrspolitik bleibt ein „schwieriges Thema“, sagte Tappeser in seinen einleitenden Worten. Auch deshalb hatte er einen Experten eingeladen: den Maschinenbau-Ingenieur Hartmut Nebeling, CDU-Ortsbeirat in Derendingen und Professor an der Hochschule in Reutlingen. Er sprach vor 15 Gästen über das Naldo-Netz, Fahr- und Zukunftspläne für den Nahverkehr. Die Mobilität sei ein Thema, das alle drückt, so Tappeser: „Wenn wir im Stau stehen, verlieren wir Zeit. Und dann ist da natürlich die Umwelt, die wir mit dem Verkehr belasten.“

Deshalb komme es auf den richtigen Mix der Verkehrsmittel an: „Wir dürfen hier nicht ideologisch vorgehen“, sagte Tappeser. Für die Regionalstadtbahn sei der Kreistag jetzt für Modul 1 in Vorleistung gegangen: „Diese 4 Millionen Euro für die Planungskosten sind ein echtes Wagnis“, so Tappeser. Doch die Lösung könne aus seiner Sicht nur der „richtige Verkehrsmix“ sein.

Lobende Worte fanden Tappeser und Nebeling für den Öffentlichen Nahverkehr in Tübingen: „Der Busverkehr deckt natürlich sehr viel ab“, so Nebeling. Doch gerade im ländlicheren Raum sei die Taktung nicht gerade attraktiv: „Viele Menschen nehmen deshalb das Auto“. Ein Grund dafür sei auch die Unpünktlichkeit der Bahn und die mangelnde Sauberkeit in ihren Waggons: „Für viele Leute ist das dann eben nicht mehr attraktiv und sie steigen auf das Auto um.“

Nachdenklich zeigte sich Tappeser gegenüber der Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn – er fürchtet durch sie eine Einschränkung des Busverkehrs: „Und ob die Innenstadtstrecke das leisten kann, was jetzt der Busverkehr leistet, weiß ich nicht.“ Wünschenswert ist aus Sicht von Nebeling und einiger Gäste die Anbindung des Naldo-Netzes an den Stuttgarter Nahverkehr VVS. Dazu Tappeser: „Das ist eine unendlich lange Geschichte, die bisher an der Vollkostenrechnung bei Eintritt in den VVS scheiterte.“ Doch es gebe auch Anlass zur Hoffnung: „Durch die Elektrifizierung im Modul 1 der Regionalstadtbahn wird es zumindest technisch möglich.“

Konkreten Handlungsbedarf für die Landesregierung sah Tappeser in diesem Bereich trotzdem: „Die Universität hat enge Kooperationen mit Hohenheim – mit dem Semesterticket kommt man da aber nicht hin.“ Hier müsse das Land aus Sicht von Tappeser ran und die gesetzlichen Vorlagen für eine Verknüpfung liefern. Denn die Preise für ein Einzelticket von Tübingen nach Stuttgart seien viel zu hoch: „16 Euro 50 für eine Strecke ist schon heftig. Ich finde da gibt es einen Haufen zu tun.“