Leichter einsteigen

Bushaltestellen werden barrierefrei umgebaut

20 Bushaltestellen werden in Tübingen modernisiert und acht in Rottenburg. Möglich ist dies durch Fördermittel des Landes und des Kreises.

27.12.2015

Von sg

Tübingen/Rottenburg. Die grün-rote Landesregierung hat ein Sonderprogramm in Höhe von fünf Millionen Euro aufgelegt, um den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen zu beschleunigen. Damit bezuschusst sie die Anhebung von Bordsteinkanten oder den Einbau von Blindenleitstreifen mit pauschal 10000 Euro pro Haltestelle. Das entspricht etwa der Hälfte der Kosten. Die Städte Tübingen und Rottenburg haben erfolgreiche Anträge geschrieben, wie der Tübinger Landtagsabgeordnete Daniel Lede Abal gestern mitteilte.

„Ein barrierefreier Zugang zum ÖPNV ist ein wesentlicher Faktor, um Busse als Verkehrsmittel attraktiver zu machen“, erklärte Lede Abal. Von einem stufenlosen Einstieg in die Busse profitieren Rollstuhlfahrer genauso wie ältere Menschen mit Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen oder Fahrgäste mit schwerem Gepäck. Die Fahrerinnen und Fahrer würden zudem Zeit sparen, so Lede Abal. Denn durch die Anhebung von Bordsteinkanten sei aus Niederflurbussen ein stufenloser Ein- und Ausstieg möglich und das Umklappen einer Einstiegsrampe für Rollstuhlfahrer entfalle. Das Landesprogramm unterstützt laut Verkehrsministerium „solche Haltepunkte, die in besonderem Maße von mobilitätseingeschränkten Personen genutzt werden“. Minister Winfried Hermann unterstrich: „Durch einen barrierefreien Zugang wird allen Fahrgästen ein leichteres Ein- und Aussteigen in die öffentlichen Verkehrsmittel ermöglicht. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist das ein ganz wesentlicher Aspekt für die Attraktivität des ÖPNV.“ Der Bund schreibt vor, dass bis 2022 der ÖPNV komplett barrierefrei nutzbar sein muss.

In Tübingen werden durch die Landesmittel zehn Bushaltestellen gefördert, in deren Straßen 2016 ohnehin Umbauten anstehen. Laut Stadtverwaltung sind dies die Pfrondorfer Straße, die Hechinger Straße und die Herrenberger Straße. Hinzu kämen zehn Haltestellen unter anderem auf dem Herrlesberg, deren Umbau der Kreis Tübingen unterstützt. In Rottenburg fördert das Land die Barrierefreiheit von acht Haltestellen.