ÖPNV

Busfahrer in Tübingen streiken am Freitag: Nur Notfahrplan

Nach 9 Uhr fahren am Freitag kaum noch Busse im Tübinger Stadtverkehr. Nur ein Notfallfahrplan wird bedient.

04.05.2023

Von ST

Die Busse der Stadtwerke fahren am morgigen Freitag, 5. Mai, nicht. Symbolbild: Ulrich Metz

Die Busse der Stadtwerke fahren am morgigen Freitag, 5. Mai, nicht. Symbolbild: Ulrich Metz

Für den Freitag hat die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik im Tübinger ÖPNV aufgerufen, der um 9 Uhr beginnt. Fahrten, die früher beginnen, werden bis zur Endhaltestelle gefahren. Der morgendliche Schüler- und Berufsverkehr ist somit nicht betroffen, wohl aber die Rückfahrten, denn der Streik dauert bis Betriebsschluss. Auch die Tübinger Nachtbusse fahren deshalb nicht.

Betroffen vom Streikaufruf ist das Fahrpersonal im Tübinger Stadtbusverkehr. Tübus hat mit Verdi eine Notvereinbarung (Notfahrplan siehe unten): Somit darf die Linie5 zwischen Omnibusbahnhof/Hauptbahnhof und Kliniken im 30-Minuten-Takt fahren, ebenso wie der abendliche Shuttlebus fürs Heimspiel der Tübinger Basketballer zwischen Hauptbahnhof und Paul-Horn-Arena. Zum Schulschluss gibt es um 13.22 Uhr zwei Fahrten: von Waldhäuser Ost nach Pfrondorf und zum Hauptbahnhof.

Erst mit Betriebsbeginn am frühen Samstagmorgen nimmt der Öffentliche Nahverkehr in Tübingen dann den regulären Linienbetrieb wieder auf. Fahrgäste können sich im Internet unter der Adresse www.swtue.de/verkehr informieren. Am Europaplatz gibt es zudem einen Tübus-Infostand.

Die Hintergründe des Streiks

In der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 9.000 Fahrerinnen und Fahrer der privaten Omnibusunternehmen in Baden-Württemberg mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) wurde gestern in Sindelfingen laut Verdi von den Arbeitgebern kein Angebot vorgelegt.

Jan Bleckert, Verdi Verhandlungsführer, wird in der Pressemeldung folgendermaßen zitiert: „Unsere Forderungen sind dem WBO seit drei Monaten bekannt. Wir sind deshalb sehr enttäuscht, dass die Arbeitgeber in für ihre Beschäftigten so schwierigen Zeiten ohne Angebot zu den Verhandlungen gekommen sind. Wir werden ein Spiel auf Zeit zu Lasten der Fahrerinnen und Fahrer nicht zulassen. Deshalb gibt es ab morgen erste Warnstreiks.“

Verdi fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die zweite Verhandlungsrunde ist am 9. Mai.

Der Notfahrplan

Klinikverkehr ganztägig:

Pendelverkehr ab 9.30 Uhr auf Linie 5 zwischen Hauptbahnhof und Kliniken alle 30 Minuten.

Die Linien 18 und 19 fahren nach regulärem Fahrplan.

Weitere Fahrten:

13.22 Uhr Linie E1 Waldhäuser Ost-Lustnau - Herrlesberg - Pfrondorf (3 Gelenkbusse)

13.22 Uhr Linie E1 Waldhäuser Ost-Wanne-Hauptbahnhof (3 Gelenkbusse)

Regionalbusverkehr:

Die Bahn und die Linien 18, 19, 7611, 7612, 7613 und X11 fahren planmäßig. Die Linien 826 und 828 sind auch vom Streik betroffen.