Stadtfest Tübingen

Höhenflüge und Wolkenbrüche

Stadtfest Dominierten Unwetter den Freitag, so wagten sich am regenfreien Samstag zunehmend mehr Menschen zum zweiten Teil des Stadtfests.

15.07.2019

Von Monica Brana

Stadtfest Tübingen

Am 12. und 13. Juli feierten Tübinger und Gäste in der Altstadt das große Stadtfest.
Akrobatik aus Nicaragua : Escuela de la comedia y del Mimo   Bild: Anne Faden
Akrobatik aus Nicaragua : Escuela de la comedia y del Mimo
Bild: Anne Faden

© ST

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Nach den Wolkenbrüchen am Freitag füllten Besucher des Tübinger Stadtfests ab Samstagmittag wieder die leergefegt wirkenden Gassen. Künstlerisches, Kulinarisches und umfangreiche Informationen zu ihrer Arbeit präsentierten die 42 Vereine, die dem zweijährig ausgerichteten Fest sein Gesicht gaben.

Stadtfest Tübingen

Am 12. und 13. Juli feierten Tübinger und Gäste in der Altstadt das große Stadtfest.
Akrobatik aus Nicaragua : Escuela de la comedia y del Mimo   Bild: Anne Faden
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Stofftaschen mit bunten Zähnen darauf und Wünsch-dir-was-Wände für die Tübinger Stadtplaner bot erstmals das Kinderfest im Alten Botanischen Garten. Dort hatte die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit ihr Lager aufgeschlagen: Umgeben von anderen Kindern, die die Kletter-Hüpfburg des CVJM stürmten und sich über einen Barfuß-Parcours der Familienbildungsstätte tasteten, standen zur Mittagszeit etwa zehn Kinder im Zahn-Pavillon.

60 Stoffbeutel hätten sie zum Einstand auf dem Kinderfest mitgebracht, erklärte Gabriele Kehrer. Nach nur einer Stunde waren bereits alle mit Zähnen bemalt und zur Belohnung mit Bürste, Paste und Putz-Quiz gefüllt. „Völlig in Ordnung“ fand Anne Kehrer die Gesundheitsaufklärung inmitten all der Unterhaltung. Mit zwei Kindern war sie eigens aus Mössingen angereist.

Den Kontakt zu jungen Leuten suchen Tübinger Stadtplaner derzeit mit dem „mobilen Wohnzimmer“, sagte Wolfgang Treß einige Meter weiter. So sollen Ideen und Meinungen ins weitere Planungsverfahren der Landesgartenschau einfließen. „Abenteuerspielplatz“, hatte sich jemand gewünscht. „Essbare Bäume und Sträucher“ stand auf einem anderen Kärtchen.

Am Haagtor versetzten derweil Turnerinnen am Vertikaltuch ihr Publikum in Erstaunen. Immer mehr Passanten blieben stehen, sodass sich binnen weniger Minuten etwa 60 Personen versammelten. Tänzerisch stieg Simonietta Höhenflug an den beiden etwa fünf Meter hohen Stoffsträngen empor, wirbelte mit Clownsnase und fragender Miene zwischen den drei Beinen des Haltegerüsts, ließ sich überkopf rückwärts ab, heimste kräftig Applaus ein. Mit einer Duo-Performance setzten die 14-jährige Ronja Bolduan und die achtjährige Amalia Binder noch eins drauf. Die beiden Schülerinnen der „Kompanie Himmelstänzerin“ sorgten minutenlang für Spannung, standen einander auf die Fußsohlen und bewiesen bei artistischen Halte- und Wendemanövern Ausdauer zwischen den Stoffschleiern .

Zufrieden mitwippende Köpfe erntete bei der Fruchtschranne die Band „A Man Called Nothing“. Mit ausdifferenzierter Perskussion, melodiöser E-Gitarre und mal sanft schwebendem, mal ruppig den Rhythmus vorandrückendem Bass folgten Michael Csecselics, Rodrigo Figueroa und Björn Dähn der Einladung des Schöner Wohnen-Bündnisses, das mit 50 Helfern veganen Kuchen und andere Leckereien servierte. Eindrückliche Bilder wie die Fukushima-Kernreaktorkatastrophe oder ertrinkende Flüchtlinge seien die Ausgangsmotive für seine Kompositionen, sagte Figueroa. Den „einsamen Mann in Raumschiff“ setzte die Tübinger Band in einem zunächst tranceartig dahintreibenden Stück um, dessen rhythmischen Klangränder sich zunehmend metalmäßig verhärteten und schließlich mit klopfenden Impulsen füllten.

Bester Laune schien abends die Menge auf dem überfüllten Holzmarkt, als eine Boogie Woogie-Formation des TTC Rot-Gold Tübingen vor der Stiftskirche tanzte. Rock’n’Roll tauge eher für die Jüngeren, Boogie für die Älteren, und Lindy Hop sei bei Studenten hip, sagte Tanzlehrer Rolf Bialas. Doch: „Solange man laufen kann, kann man auch tanzen“, zeigte er sich überzeugt.

Gleich in mehrere Tanz-Kreise zog die Passanten in der Langen Gasse mitreißende Musik des griechischen Tanzvereins Rea. Immer schneller und wilder trieb die Band um Bouzouki-Spieler Costas Takos und Perkussionist Nikolaas Perpezidis die über die Straße mäandernden Kringel an. Packende griechische Musik brachte auch der HFC an die Jakobskirche. „Eine Bombenstimmung“ seitens des Publikums hätten seine Fußballer an beiden Festtagen erfahren, resümierte der Vereinsvorsitzende Konstantinos Chatzigeorgiou. „Da hat ein Rädchen ins andere gegriffen“.

Bei einer Clique junger Männer auf dem Haagtorplatz überwogen die positiven Meinungen zu Stadt und Fest: Im Vergleich zu seinem Heimatdorf scheine ihm Tübingen überaus weltoffen, fand Thomas Souer. Er komme vom Dorf, sagte sein Bekannter, daher freue er sich über jegliche Abwechslung. Hiphop-Auftritte fehlten einem dritten Besucher, der ebenfalls anonym bleiben möchte.

Beste Stimmung und fröhliches Gedränge herrschten bei der Party auf dem Tübinger Marktplatz. Bild: Anne Faden

Beste Stimmung und fröhliches Gedränge herrschten bei der Party auf dem Tübinger Marktplatz. Bild: Anne Faden

Da hat ein Rädchen ins andere gegriffen. Konstantinos Chatzigeorgiou, HFC-Vorsitzender

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Erstellt:
15.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
zuletzt aktualisiert: 15.07.2019, 01:00 Uhr

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