Militär

Bundeswehr soll schneller werden

Ministerin Kramp-Karrenbauer plant eine Reform. „Mehr Truppe – weniger Stäbe“ ist das Motto.

19.05.2021

Von ELLEN HASENKAMP

Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, M.) will die Truppe reformieren. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, M.) will die Truppe reformieren. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Eines war Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an diesem Dienstag wichtig: „Diese Eckpunkte sind keine große Bundeswehrreform alter Prägung“, sagte sie gleich zu Beginn der Präsentation ihrer Pläne für die Zukunft der Truppe. Große Umbrüche, Personalabbau, Standortschließungen soll es diesmal nicht geben, so die Botschaft. Gleichwohl ist der Anspruch groß: Die Bundeswehr soll zukunftsfähiger und einsatzbereiter werden. Sie „muss in der Lage sein, ohne lange Vorlaufzeiten auf eine Konflikteskalation zu reagieren“, heißt es in dem Eckpunktepapier, das Kramp-Karrenbauer zusammen mit Generalinspekteur Eberhard Zorn und flankiert vom gesamten Führungspersonal des Ministeriums und der Streitkräfte präsentierte. „Mehr Truppe – weniger Stäbe“ lautet die Formel, auf die die Reform gebracht werden soll.

Immerhin 27 Seiten umfassen diese „Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft“. Angekündigt worden waren sie bereits zu Beginn des Jahres, als Kramp-Karrenbauer und Zorn in einer gemeinsamen Analyse zu dem Schluss gekommen waren, dass die „Bundeswehr heute für die Herausforderungen und Bedrohungen von morgen noch nicht ausreichend vorbereitet“ sei. Die starke Ausrichtung der Truppe auf Auslandseinsätze vor rund zehn Jahren soll nun korrigiert werden. Die Bundeswehr müsse vielmehr „noch stärker tauglich sein für Landes- und Bündnisverteidigung“, erläuterte Zorn.

Geplant ist eine nationales Führungskommando, das Einsätze von der Amtshilfe und Unterstützung bei Katastrophen bis hin zur Landesverteidigung steuern soll. Die Auslandseinsätze werden bereits zentral von Potsdam aus geleitet. Die Streitkräfte sollen demnach auf vier „Dimensionen“ – Heer, Luftwaffe einschließlich Weltraum, Marine und Cybertruppe – hin organisiert werden. Das Sanitätswesen wäre demnach kein eigenständiger Organisationsbereich mehr. Reformbedarf wird zudem dem Beschaffungswesen bescheinigt, ein Problem, mit dem sich die Bundeswehr schon lange herumschlägt. Ellen Hasenkamp