Umfrage

Bürger fühlen sich in der Corona-Krise ohnmächtig

Die Hälfte der Befragten sieht keine Stelle, an die sie sich mit Anregungen oder Kritik wenden können. Wichtig sind Corona-Themen den Bürgern weiterhin.

08.03.2021

Von DAVID NAU

Was tun, wenn die Technik beim Homeschooling mal wieder nicht funktioniert? Viele Menschen im Land haben das Gefühl, dass sie den Problemen, die Corona mit sich bringt, ohnmächtig gegenüberstehen.     Foto: Uli Deck/dpa

Was tun, wenn die Technik beim Homeschooling mal wieder nicht funktioniert? Viele Menschen im Land haben das Gefühl, dass sie den Problemen, die Corona mit sich bringt, ohnmächtig gegenüberstehen. Foto: Uli Deck/dpa

Stuttgart/Ulm. Chaos bei der Vergabe von Impfterminen, Novemberhilfen, die auch im März noch nicht vollständig ausbezahlt sind, und ständige Störungen beim digitalen Lernen – die großen Baustellen der vergangenen Wochen und Monaten bleiben den Menschen in Baden-Württemberg im Gedächtnis. Aus der neuen Ausgabe des BaWü-Checks, einer großen Umfrage der Tageszeitungen im Südwesten, geht hervor, dass diese drei Themen von den Bürgern als größte Probleme beim Krisenmanagement der Corona-Pandemie gesehen werden.

Insgesamt ist die Mehrheit noch immer zufrieden mit dem Krisenmanagement. 54 Prozent attestieren der Landesregierung eine gute oder sehr gute Arbeit. 37 Prozent sehen keine gute oder weniger gute Arbeit.

Gleichzeitig haben 50?Prozent der Menschen im Land allerdings das Gefühl, den Beschlüssen der Regierung ohnmächtig gegenüberzustehen. Nur 19 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es in Baden-Württemberg Stellen gibt, an die man sich mit Kritik und Anregungen zur Corona-Politik wenden kann. Besonders ausgeprägt ist das Ohnmachtsgefühl unter Eltern (55 Prozent) und Menschen, die mit dem Krisenmanagement der Regierung unzufrieden sind (73 Prozent).

Dass die Pandemie das Leben der Bürger stark betrifft, zeigen die Themen, die von den Befragten als wichtigste Aufgaben der Zukunft gesehen werden. Unter den fünf wichtigsten finden sich drei, die mit der Pandemie und ihren Folgen zu tun haben.

Zwei Drittel der Befragten sehen in der Bekämpfung des Virus das wichtigste Zukunftsthema. Die finanzielle Unterstützung für von der Krise Betroffene halten 64 Prozent für wichtig. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) sieht Handlungsbedarf bei der digitalen Ausstattung von Schulen. Abseits der Pandemie wünschen sich die Menschen bezahlbaren Wohnraum (66 Prozent) und eine flächendeckende Breitbandversorgung (54 Prozent).

Insgesamt leidet die Landespolitik aber unter der fehlenden Aufmerksamkeit der Bürger. Anders als in Bundespolitik sind viele Vorhaben und Beschlüsse den Bürgern gar nicht bekannt. Das zeigt sich auch daran, dass fast die Hälfte der Befragten (42 Prozent) sich kein Urteil über die Gesamtbilanz von Grün-Schwarz zutraut.

Auch sind nur wenige Landespolitiker den Menschen überhaupt bekannt. Nur Winfried Kretschmann, Susanne Eisenmann und Thomas Strobl sind mehr als der Hälfte der Befragten ein Begriff.

Ein gutes Zeugnis stellen die Baden-Württemberger den regionalen Tageszeitungen im Südwesten aus. 74 Prozent fühlen sich von ihnen gut oder sehr gut informiert. Auch bleibt die Tageszeitung weiter ein wichtiges Informationsmittel für die Bürger. 66?Prozent der Befragten greifen täglich oder ab und zu zur Tageszeitung. Nur 13 Prozent tun das nie. Und auch in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen liest mehr als die Hälfte (54 Prozent) mindestens ab und zu die regionale Tageszeitung.

Bürger fühlen sich in der Corona-Krise ohnmächtig

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Erstellt:
08.03.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 08.03.2021, 06:00 Uhr

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