Wirtschaft

Buchhandlung Gastl meldet Insolvenz an

Die Buchhandlung musste nach eigenen Angaben ein Insolvenzverfahren beantragen. Der Betrieb läuft aber weiter.

03.09.2022

Von lms

Archivbild: Ulrich Metz

Archivbild: Ulrich Metz

Um Spekulationen aus dem Weg zu räumen: Die Buchhandlung Gastl besteht und ihre Geschäfte laufen. Das soll auch so bleiben. Die Genossenschaft will die Traditionsbuchhandlung weiterführen. Ende vergangener Woche war ein internes Papier bekannt geworden, in dem der Vorstand der Genossenschaft beim Amtsgericht Tübingen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat. Wie die Genossenschaft erklärte, wurde bereits ein vorläufiger Insolvenzverwalter vom Amtsgericht bestellt, der nun die Eröffnung eines Verfahrens prüfen soll.

Man sei nicht „blank und auch nicht überschuldet“, sagte Gerhard Ziener, einer der Vorstände und Sprecher des Vorstands, am Sonntag dem TAGBLATT. Aber die Einnahmen der Buchhandlung in diesem Jahr seien deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, laufende Kosten mussten aus dem Geschäftsvermögen der Genossenschaft finanziert werden. Das sei keine langfristige Lösung. Die Gründe für die drohende Zahlungsunfähigkeit seien unter anderem der derzeit allgemein schwierige Büchermarkt sowie der zurückhaltende Konsum infolge der Pandemie und der gegenwärtigen Inflation. „Das Geheimnis des Geschäftemachens ist, dass jemand kommt und kauft“, brachte Ziener die Situation auf den Punkt.

„Die Buchhandlung Gastl ist mithin weiterhin geöffnet, geschäftsfähig und geschäftstüchtig“, heißt es in der Mitteilung der Genossenschaft und auch Ziener sagt, dass nun erstmal vom Insolvenzverwalter alles geprüft werde. Er gehe von einer zügigen Prüfung aus: „Im Laufe des Monats wird es sich entscheiden, ob es uns Weihnachten noch gibt oder nicht.“ Der Vorstand der Genossenschaft hofft jedenfalls, dass in einem Insolvenzverfahren ein Weg gefunden wird, dass „die Gastl“ für ihre Kunden auch in Zukunft da sein kann.