Dogman

Dogman

Ein sanftmütiger Hundefriseur lebt bescheiden und glücklich in einem italienischen Küstenort – bis ihm ein krimineller Ex-Boxer das Leben zur Hölle macht.

16.10.2018

Von Madeleine Wegner

Dogman
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„Amore“ nennt Hundefriseur Marcello zärtlich seine Kunden – egal, ob es flauschige Zwerg-Pudel, knurrende Riesendoggen oder aggressive Kampfhunde sind. Er schamponiert, schrubbt, duscht und föhnt die ihm anvertrauten Vierbeiner. Mit Hingabe pflegt Marcello das Fell der geliebten Hunde, gewinnt mit Hilfe seiner kleinen Tochter sogar einen Preis für eine besonders gelungene Pudel-Frisur. Könnte dieser schmächtige, gutmütige Mann jemals einer Menschenseele ein Haar krümmen? Man kann es sich kaum vorstellen. Kahle Wände, durch die Fenster pfeift der Wind: Sein Laden gleicht eher einer armseligen Werkstatt als einem Hundesalon. „Dogman“ steht in großen Buchstaben auf dem Schild über der Tür. Nebenher macht Marcello zwielichtige Geschäfte in diesem heruntergekommenen Küstenort in Kampanien. Er versucht, sich über Wasser zu halten – und möchte seiner Tochter den langersehnten Urlaub schenken.

Warum lässt er sich mit dem unberechenbaren Simone (Edoardo Pesce), dem Schrecken des Viertels ein? Der Hüne bricht schon zum Frühstück Nasenbeine, kennt weder Loyalität noch Fairness. Mit jeder Begegnung rückt auch Marcello immer näher an den Abgrund.

Hätte Marcello eine andere Wahl gehabt? Sind es nur die alltäglichen, kleinen Entscheidungen, die das Leben unweigerlich in eine bestimmte Richtung lenken?

Marcello Fonte liefert hier als Hundefriseur eine Glanzleistung ab. Doch so sympathisch die Figur sein mag, ein Feel-Good-
Movie ist „Dogman“ sicher nicht. Im Gegenteil: Geduld und gute Nerven sind gefragt.

Wer hier nur auf süße Wuffis hofft, ist falsch: Die deprimierende Realität schlägt mit großer Brutalität zu.

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Erstellt:
16.10.2018, 17:02 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 45sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2018, 17:02 Uhr

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