2. Basketball-Bundesliga

Bremerhaven schlägt zurück: Tübinger Tigers verlieren Spiel drei

Die Tigers Tübingen haben am Mittwochabend gegen die Eisbären Bremerhaven mit 89:95 (44:50) verloren. Durch die zweite Heimniederlage der Saison führt Tübingen nun nur noch 2:1 im Playoff-Viertelfinale.

20.04.2022

Von Moritz Hagemann

Für Tübingen nicht zu stoppen: Carrington Love. Bild: Ulmer

Für Tübingen nicht zu stoppen: Carrington Love. Bild: Ulmer

Der Aufstieg ist aus finanziellen Gründen abgehakt, die Euphorie jedoch scheint ungebrochen: Am Mittwochabend kamen rund 2000 Zuschauer in die Paul-Horn-Arena zum dritten Viertelfinal-Spiel der Tigers Tübingen gegen die Eisbären Bremerhaven. Letztere mussten erneut auf Jarelle Reischel (Schulterverletzung) verzichten.

Doch mit dem drohenden Aus vor Augen dominierte Bremerhaven das erste Viertel. Tübingen war bis zum 16:18 (6. Minute) auf Augenhöhe, danach bestimmten jedoch einige leichtfertige Ballverluste das Tigers-Spiel. Die Folge: Bremerhaven legte binnen zwei Minuten einen 9:0-Lauf hin und führte zweistellig (27:16). Auch in der Verteidigung – bislang ein Aushängeschild der Tübinger in der Serie – sahen die Tigers in dieser Phase schlecht aus. 33:22 führten die Eisbären nach dem ersten Spielabschnitt. Zum Vergleich: So viele Punkte hatten sie in Spiel eins am vergangenen Donnerstag in der kompletten ersten Hälfte erzielt.

Aatu Kivimäki eröffnete das zweite Viertel mit einem Dreier – und gab damit die Richtung für Tübingen vor. Die Tigers verkürzten auf 30:35 (16.). Auszeit Eisbären. Deren Center Robert Oehle hatte da schon mit drei Fouls auf der Bank gesessen. Die Sequenz zum Ende des Viertel war irgendwie symptomatisch für das wilde Spiel: Zunächst traf Mateo Seric den Korb mit Foul, vergab aber den Bonusfreiwurf. Erol Ersek verhinderte den schnellen Fastbreak – und bekam ein unsportliches Foul angehängt. Doch Daniel Laster schoss beide Freiwürfe für Bremerhaven daneben. 50:44 führten die Eisbären zu diesem Zeitpunkt. Punkte gab es danach keine mehr im Viertel.

Ein bisschen Nostalgie: Jurij Suchowerskyj, zu Erstliga-Zeiten Tübingens Hallensprecher, ersetzte am Mittwoch den verhinderten Claus Sieghörtner. Bild: Ulmer

Ein bisschen Nostalgie: Jurij Suchowerskyj, zu Erstliga-Zeiten Tübingens Hallensprecher, ersetzte am Mittwoch den verhinderten Claus Sieghörtner. Bild: Ulmer

Es blieb auch nach der Pause eine Partie mit vielen Einzelaktionen. Beste Beispiele: Bremerhavens Carrington Love erzielte die ersten acht Punkte seines Teams, Mateo Seric (13 Punkte im dritten Viertel) fand für Tübingen Wege gegen die Zonenverteidigung und übernahm. Nach rund 25 Minuten lagen die Tigers noch 56:58 zurück, eine Minute vor Viertelende dann mit 67:68. Im letzten Angriff hätten die Tigers ausgleichen können, doch Ryan Mikesell vergab den Dreier. Bremerhaven führte 72:69.

Joanic Grüttner-Bacoul traf dann nach einer Minute im Schlussviertel per Dreier zum 74:72 für Tübingen – die erste Tigers-Führung nach dem 12:10 im ersten Viertel. Zwei Minuten und eine Eisbären-Auszeit später stand sogar ein 80:72 auf der Anzeigetafel. Eine Vorentscheidung war das noch nicht, denn Bremerhaven – in Person der überragende Love – stemmte sich gegen das Saisonende. Dreieinhalb Minuten vor Schluss führten wieder die Eisbären mit 84:82, kurze Zeit später mit 86:85.

Die Tigers suchten Mikesell, doch dessen Dreier fanden jetzt nicht mehr das Ziel. Auf der anderen Seite schoss Daniel Laster 50 Sekunden vor Schluss den Distanzwurf rein – 93:87 für Bremerhaven. Stille in der Halle. Tübingens Coach Daniel Jansson nahm die Auszeit. Mikesell schenkte im Anschluss den Ball her, weil er auf die Außenlinie trat. Den Tigers lief die Zeit davon. Und ein erneutes Wunder blieb aus, denn Bremerhaven gab sich von der Freiwurflinie keine Blöße mehr.

Wurde jüngst zum Spieler der Woche der 2. Liga gekürt: Mateo Seric (am Ball) gegen Bremerhavens Armani Moore. Bild: Ulmer

Wurde jüngst zum Spieler der Woche der 2. Liga gekürt: Mateo Seric (am Ball) gegen Bremerhavens Armani Moore. Bild: Ulmer

Ein Schlüssel für die Tigers-Niederlage war die schwache Dreierquote (29 Prozent), die deutlich unter dem lag, was die Mannschaft bislang in den Playoffs gezeigt hatte. Auf Tübinger Seite war Mikesell mit 20 Punkten der Topscorer. Seric hatte am Ende 17 Zähler und 10 Rebounds auf der Habenseite. Überragender Mann der Partie war aber Love mit 29 Punkten. Kevin Yebo gelangen 20 Zähler und satte 14 Rebounds.

Damit müssen die Tübinger erneut die Reise an die Nordsee antreten. Das vierte Spiel steigt am Freitagabend (19.30 Uhr) in Bremerhaven. Der Gewinner der Playoff-Serie trifft im Halbfinale auf den Sieger der Partie Trier - Leverkusen.

Nur vier Teams wollen aufsteigen

Die anderen Playoff-Viertelfinals beginnen erst in den kommenden Tagen, weil noch eine Partie aus der Hauptrunde nachgeholt werden musste. Die Tigers Tübingen sind Gewinner der Hauptrunde der 2. Liga. Die Playoffs laufen damit wie folgt: Am Freitagabend spielen Trier - Leverkusen sowie Jena - Paderborn. Am Samstag startet das Duell Karlsruhe - Rostock. Alle Partien beginnen um 19.30 Uhr und werden live auf sportdeutschland.tv übertragen.

Vier Mannschaften aus der Pro A haben überhaupt nur eine Lizenz für die 1. Liga beantragt: Bremerhaven, Jena, Rostock und Trier. Die vier anderen Playoff-Teilnehmer (Tübingen, Karlsruhe, Leverkusen und Paderborn) würden bei einem Finaleinzug auf den Aufstieg verzichten.

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Erstellt:
20.04.2022, 21:19 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 11sec
zuletzt aktualisiert: 20.04.2022, 21:19 Uhr

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