Tübingen · Fahndung

Polizei sucht den Brandstifter mit E-Gitarre

In der Nacht zum Donnerstag brannten gelbe Säcke und Mülltonnen in der Innenstadt. Der Zündler wurde gesehen.

29.07.2021

Von job

Symbolbild: Ulmer

Symbolbild: Ulmer

Brände in den engen Tübinger Altstadtgassen sind äußerst gefährlich: In der dichten Bebauung können sie sich unentdeckt schnell ausbreiten. Unter anderem deshalb suchte die Polizei am frühen Donnerstagmorgen mit mehreren Streifenwagen und einem eigens alarmierten Polizeihubschrauber nach einem Brandstifter. Der Mann war von Zeugen gegen 4.50 Uhr dabei beobachtet worden war, wie er in der Jakobsgasse mehrere gelbe Säcke angezündet hatte.

Wenig später erreichten mehrere Notrufe die Rettungskräfte: An der Ecke der Rappstraße zur Weberstraße standen drei Mülltonnen in Flammen. Die Feuerwehr rückte mit 18 Leuten und drei Fahrzeugen an und löschte die Feuer zügig.

Die Polizei nimmt die beiden Brandlegungen sehr ernst. Wie rasch die Flammen auf Gebäude übergreifen können, zeigt der Fall in der Jakobsgasse: Dort wurde die Fassade eines Hauses durch Hitze und Ruß beschädigt, die Polizei geht von einem Schaden von mehreren Tausend Euro aus. Wenn der Müll einmal brennt, droht auch ein kleines Feuerchen außer Kontrolle zu geraten. „Da können sehr schnell Menschen gefährdet werden“, erklärt Polizeisprecher Christian Wörner. Deshalb ermittelt nun die Kriminalpolizei nicht wegen einer einfachen Sachbeschädigung, sondern wegen schwerer Brandstiftung.

Von dem Mann, der die gelben Säcke ansteckte, gibt es folgende Beschreibung: Er soll etwa 1,80 Meter groß sein und hatte eine kurze Hose und ein Hemd an. Und besonders auffällig: Er hatte eine E-Gitarre mit weißem Hals dabei, die er auf dem Rücken trug. Zeugen, die zur genannten Zeit verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise zu dem Gesuchten geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07071/972-8660 bei der Polizei zu melden.

Immer wieder brennt Müll

Nicht das erste Mal brannten in der Tübinger Altstadt nachts zur Abholung bereitgestellte Abfälle. Zuletzt setzte jemand am 18. Juli Restmülltonnen in Brand, ebenfalls in der Jakobsgasse, außerdem in der Kornhausstraße eine Altpapiertonne. Ob die Fälle zusammenhängen, konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht sagen. „Auch in diese Richtung ermitteln wir“, so Polizeisprecher Wörner.