Pharma

Branche setzt auf Arzneien gegen Covid

Entscheidend ist die Impfung. Doch viele Unternehmen forschen an neuen Substanzen für die Behandlung Kranker.

18.01.2022

Von dpa

Gewinner der Krise: der Mainzer Hersteller Biontech. Bild: Nadine Weigel/dpa

Gewinner der Krise: der Mainzer Hersteller Biontech. Bild: Nadine Weigel/dpa

Hannover. Bei Corona-Impfstoffen hat die deutsche Pharmaindustrie einen Coup gelandet. Der Erfolg des Mainzer Herstellers Biontech brachte der Branche internationales Renommee und milliardenschwere Geschäfte – mit der Aussicht auf erneut kräftig steigende Umsätze 2022. Nun werden Corona-Medikamente für infizierte Patienten zur nächsten Chance. Zwar liegen im Fall der Therapeutika Konzerne aus der Schweiz, Großbritannien und den USA vorn. Doch bei Produktion und Verteilung spielen auch deutsche Standorte eine Rolle.

Der US-Konzern und Biontech-Partner Pfizer stellt sein Medikament Paxlovid gegen schwere Covid-Verläufe hauptsächlich in Freiburg her. Der Pharmariese geht davon aus, in diesem Jahr weltweit mindestens 120 Millionen Einheiten fertigzustellen – davon rund 30 Millionen in der ersten Jahreshälfte. „Wir sind dabei, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und die Produktion weiter hochzufahren“, kündigte Pfizer an. Die Bundesregierung hat bereits eine Million Packungen von Paxlovid bestellt.

Eine weitere Arznei ist Roactemra des Schweizer Konzerns Roche. Sie wird gegen eine überschießende körpereigene Immunabwehr bei stark fortgeschrittenen Corona-Erkrankungen verabreicht. Das in der EU zugelassene Mittel wird unter anderem in Mannheim verpackt und abgefüllt. Dort und am bayerischen Standort Penzberg arbeiten mehr als 1000 Beschäftigte in der Sterilabfüllung. Bei der Behandlung von Covid-Patienten kommt auch das Medikament Dexamethason zum Einsatz, das der Pharmakonzern Merck unter dem Namen Fortecortin vermarktet.

Auch deutsche Firmen forschen an Corona-Arzneien. Laut dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sind 37 Präparate in der Entwicklung. Zugelassen ist noch keines. „Die Produktion von Corona-Impfstoffen ist in Deutschland in kurzer Zeit gewachsen und hat die Bedeutung des Pharmastandortes gesteigert“, sagt Rolf Hömke vom vfa. Getrieben von der Impfstoffnachfrage soll der Umsatz der Branche Schätzungen zufolge 2022 um 8 Prozent zulegen. Deutschland sei stark in komplexen Produktionsprozessen. dpa

Zum Artikel

Erstellt:
18.01.2022, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 18.01.2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!