Rottenburg

Bleibt blass

Der Journalist Lucius Teidelbaum nahm in der Rottenburger Volkshochschule das Verhältnis des Kopp-Verlags zur Querdenker- Bewegung und der extremen politischen Rechten unter die Lupe (Bericht am 19. November).

28.11.2022

Von Dirk Troller, Rottenburg

Einseitiger Bericht, der Fragen offenlässt: Gern hätte man mehr erfahren über Unternehmensstruktur und Kennzahlen und vor allem die Kunden des Kopp-Verlages. Die im Artikel erwähnten Fakten gehen allerdings nicht über eine einfache Wikipedia-Recherche hinaus. Ich denke, man darf von Journalismus etwas mehr erwarten. So zum Beispiel, dass nicht nur über, sondern auch mit dem Verlag gesprochen wird.

Wenn es tatsächlich Rückfragen bezüglich Herrn Teidelbaum gegeben haben sollte, wäre eine Berichterstattung auch darüber hilfreich gewesen. Auch mutet es seltsam an, dass der Referent unter falschem Namen auftritt und das allen Ernstes mit seiner verdeckten Recherchetaktik begründen will. Gleichzeitig bleibt die inhaltliche Kritik am Kopp-Programm völlig blass. Herr Teidelbaum will dessen Leserschaft zwar nicht „Nazi“ nennen, bezeichnet das Verlagsprogramm allerdings als „gefährlich für den politischen Diskurs“. Letzteren, so scheint es, würde er am liebsten gar nicht erst stattfinden lassen. Meinungs- und Diskussionsfreiheit sieht für mich anders aus.