Naturschutz

Bleibe für Piepmätze

Die Mössinger Nabu-Ortsgruppe brachte in der Stadt weitere Vogelnester an.

02.11.2017

Von cay

Neue Immobilien für Mehlschwalben. Bild: Kappeller

Neue Immobilien für Mehlschwalben. Bild: Kappeller

17 Doppelnester für Mehlschwalben und sieben Mauersegler-Kästen hatte Bernd Wolfer, Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Mössingen, in seinem blauen Vereinsbus dabei. Alle brachte er am Wochenende im Stadtgebiet an, unterstützt von weiteren Nabu-Mitgliedern. „Wir machen das schon mehrere Jahre hintereinander“, berichtete Wolfer an der ersten Station, in der Belsener Waldstraße vor Haus Nummer 45. Zusammen mit Rolf Saur montierte er dort gleich drei Doppelnester.

Wegen der Höhe, in der die Nester an der Hauswand angebracht werden müssen, waren die Naturschützer mit einem Steiger samt Hubarbeitsbühne unterwegs. „Wir sind froh, wenn wir was für die Schwälble machen können“, erklärte auch Alfred Metzinger, der an seinem Haus in der Kernstadt selber Nester für Mehlschwalben befestigt hat. Geeignete Gebäude werden von Nabu-Mitgliedern ausfindig gemacht – wer zustimmt, der bekommt die Nester mitsamt Kotbrett dann umsonst – inklusive Montage.

Am Haus von Moritz Märkle in der unteren Waldstraße gab es schon einmal Nester – vor der Renovierung des Gebäudes. „Wir finden es sinnvoll“, sagt Moritz Märkle, der mit seinem kleinen Sohn Franz am Wochenende zuschaute, wie die Schwalben-Behausungen an die Wand geschraubt wurden. An die 90 Doppelnester haben die Mössinger Nabu-Leute seit Start der Aktion ungefähr montiert. Das Projekt soll Nistmöglichkeiten für die bedrohten Vögel schaffen und auf den drastischen Rückgang der Brutvogelpaare in Deutschland aufmerksam machen. Eine finanzielle Förderung dafür gibt es vom Landratsamt in Höhe von etwa 70 Prozent, berichtet Wolfer.

Erste kleine Erfolge sind schon zu verzeichnen: Seit Beginn des Projekts ist der Bestand an Mehlschwalben in Mössingen Beobachtungen zufolge nicht weiter zurückgegangen. Natürliches Nestbaumaterial finden die Vögel bei uns heutzutage nämlich kaum mehr – unter anderem wegen der Versiegelung der Landschaft, so Metzinger. Außerdem halten natürliche Nester oft nicht mehr am heute oft verwendeten Putz – Kunstnester sollen hier Abhilfe schaffen.