Platini siegessicher

Blatter nimmt nach Anhörung die Hintertür

Als sich Michel Platini nach seiner Marathon-Verhandlung siegessicher ans Steuer seines schwarzen Audis setzte, wäre der gefallene Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) am liebsten sofort zurück in sein altes Büro gefahren.

17.02.2016

Von SID

Zürich. „Ich konnte ja jetzt schon ein paar Monate nicht arbeiten“, sagte der immer noch für acht Jahre gesperrte Franzose am späten Montagabend im Zürcher Graupelschauer - und hoffte auf das schnelle Ende der für ihn grenzenlosen „Ungerechtigkeit“.

Über acht Stunden hatte sich Platini (60) vor der Berufungskommission des Weltverbandes Fifa erklärt. Er versuchte, sie von der Rechtmäßigkeit eines angeblichen mündlichen Vertrages mit dem ebenfalls suspendierten Fifa-Boss Joseph S. Blatter (79) zu überzeugen. Es geht um die dubiosen 1,8 Millionen Euro, die im Jahr 2011 von der Fifa an Platini gezahlt worden waren - eine schriftliche Legitimation dafür existiert nicht. „Es war eine gute Anhörung, geführt von aufrichtigen Menschen“, sagte Platini, der im Vorfeld gerne die Art und Weise der Fifa-Ethiker angeprangert hatte. „Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie alles abgelaufen ist. Jetzt wird man sehen, was passiert.“

Immerhin gab es von Platini ein Statement nach dem Verhandlungs-Marathon, während Blatter sich nach einer sieben Stunden dauernden Anhörung zur Hintertür hinausschlich. Laut Sicherheitskräften war er um 7.30 Uhr im Fifa-Hauptquartier erschienen und hat es um 17 Uhr verlassen. Sollten die beiden Spitzenfunktionäre mit ihrem Einspruch scheitern, bleibt ihnen noch der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas.