Kommentar · Winterausflügler

Blanker Hohn

Überfüllte Schlittenhänge, kilometerlange Staus, Gedränge auf Wanderwegen: So sah es in vielen Wintersportorten im Sauerland, Schwarzwald und Fichtelgebirge in den vergangenen Tagen aus. Viele nutzten das Winterwunderland, um nach den Feiertagen ein bisschen Sport zu machen, Spaß zu haben, den Winter zu genießen. Schnee ist schließlich nur einmal im Jahr.

04.01.2021

Von DOROTHEE TOREBKO

Das mag verständlich sein. Zugleich ist es rücksichtslos gegenüber jenen, die sich das Rodeln und den Winterspaziergang verkneifen, um die Corona-Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten. Es ist ein frustrierendes Signal an die Politik. Und es ist blanker Hohn gegenüber jenen Ärztinnen, Krankenschwestern und Pflegern, die täglich in den Kliniken um Menschenleben kämpfen.

Bilder wie die aus den Wintersportgebieten sorgen für die Spaltung einer Gesellschaft, die gerade jetzt zusammenhalten müsste. Das bedeutet nicht, dass Winterfreuden verboten werden sollten. Doch wer bereits durch Warnungen der Polizei weiß, dass Rodelbahnen überfüllt sein werden, der sollte die beliebten Orte meiden. Anders geht es eben nicht.